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Autor Thema: Rezeptur Betagalensalbe mit Salicylsäure  (Gelesen 9012 mal)

Heinrich

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  • Beiträge: 9
Rezeptur Betagalensalbe mit Salicylsäure
« am: 29. August 2014, 11:33:13 »
Hallo,
wir haben folgende Rezeptur:
Acid Sal. 2,0
Ol. Olivarum 23,0
Betagalen Salbe ad 50,0

Betamethasonvalerat ist nich mit Salicylsäure kompatibel, allerdings ist es in der Salbe schon verarbeitet. Irgendwie kommen wir aber nicht weiter.

Habt ihr Vorschläge, wie man dieses Problem beheben kann?

Mit bestem Dank
Team Ginkgo


Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Re: Rezeptur Betagalensalbe mit Salicylsäure
« Antwort #1 am: 29. August 2014, 12:37:53 »
Hallo Heinrich Gingko,

die Betagalen - Salbe stellt vom Vehikel-Typ her einen Kohlenwasserstoff - Gel (KW-Gel) dar, ist also wasserfrei. Daher spielen pH - Stabilitätsoptima in diesem Fall keine Rolle.
Der KW-Gel wird durch das Olivenöl "verdünnt", so dass eine recht geschmeidige Konsistenz resultiert. Die Salicylsäure ist in dieser Menge Olivenöl nicht löslich, so dass ich empfehlen würde, die Salicylsäure zuerst in der Betagalen-Salbe zu suspendieren und dann erst das Oliven-Öl in mehreren Portionen einzuarbeiten.
Wegen des oxydationsanfälligen Oliven-Öls sollte die Aufbrauchfrist auf 6 Monate beschränkt werden.

MfG
Gerd Wolf

Claudia Wegener

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  • Beiträge: 79
Re: Rezeptur Betagalensalbe mit Salicylsäure
« Antwort #2 am: 30. August 2014, 19:52:49 »
Hallo, Dr. Wolf,

die Konsistenz haben Sie als "sehr geschmeidig" bezeichnet, immerhin ist die Verteilung KW-Gel : fettes Öl etwa 1:1. In reinem Olivenöl sedimentiert die Salicylsäure - sehen Sie diese Gefahr hier nicht? Reicht die Stabilisierung durch die Salbengrundlage tatsächlich aus? Oder sollte man ggf. mit einem Gelbildner die Konsistenz erhöhen?
Bin gespannt auf Ihre Einschätzung :-))!
Claudia Wegener

Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Re: Rezeptur Betagalensalbe mit Salicylsäure
« Antwort #3 am: 31. August 2014, 23:45:31 »
Hallo Frau Wegener,

die Betagalen-Salbe enthält neben weißer Vaseline und flüssigem Paraffin noch einen lipophilen Konistenzgeber, nämlich mikrokristallines Paraffin, so dass ich nach Zugabe des Olivenöls nur von einer "recht geschmeidigen" und nicht von einer "sehr geschmeidigen" Konsistenz ausgehe. Deshalb glaube ich auch, dass die Salicylsäure suspendiert bleibt und nicht sedimentieren wird.
Nachträglich einen Konsistenzgeber in dieses KW-Gel einzuführen, bedeutete je nach Auswahl, alles aufzuschmelzen, eventuell sogar über 100°C erhitzen zu müssen. In der Kälte ließe sich nur Aerosil 200 (8 - 10 %) einarbeiten. Hier sehe ich jedoch mögliche Probleme der Adsorption der Wirkstoffe.
Preiswerter könnte man die Rezeptur gestalten, wenn man Betamethasonvalerat und Salicylsäure in Hydrophobes Basisgel DAC (= Oleo-Gel) einarbeiten und dann das Olivenöl portionsweise integrieren würde.
Der weitere Vorteil: Oleo-Gele ändern nämlich nach Zufuhr von Ölen nur in geringem Maße ihre Viskosität. Sie lassen sich bekanntlich auch nicht aufschmelzen.

MfG
Gerd Wolf