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Autor Thema: Clobetasol mit Gentamicin  (Gelesen 9061 mal)

kurpi

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Clobetasol mit Gentamicin
« am: 11. März 2014, 09:07:11 »
Folgende Rezeptur wurde bei uns eingereicht:

Clobetasolprop. 0,1
Gentamicin 0,2
Ungt.leniens

Meiner Meinung nach ist diese Rezeptur nicht plausibel, da die pH-Optima zu unterschiedlich sind. Was wäre die  optimale Vorgehensweise ?

Mit Dank im Voraus
« Letzte Änderung: 11. März 2014, 09:27:14 von Cornelia Schulgen »

Heidrun Reinert

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  • Beiträge: 133
Re: Clobetasol mit Gentamicin
« Antwort #1 am: 11. März 2014, 11:02:23 »
Hallo,
bei dieser Rezeptur ergeben sich mehrerer Punkte:

- wie schon angegeben, passen die pH-Optima eigentlich nicht zusammen.
- Hat der Arzt Gentamicin oder Gentamicinsulfat verordnet (Rücksprache mit dem Arzt)
- Auch ist der Einsatz von Gentamicin (als Reserveantibiotika) in Dermatika fragwürdig.

Allerdings gibt es hierzu einen Rezepturhinweis vom NRF im Internet (www.dac-nrf.de, Anmeldung notwendig), wo auf die Problematik eingegangen wird.

Zitat: (Quelle: NRF Rezepturhinweise - Clobetasolpropionat)

3.2.2 Gentamicinsulfat
... Gentamicinsulfat reagiert sauer, was zwar gut für die Stabilität des Clobetasolpropionates ist, allerdings ist bei niedrigen pH-Werten die Wirksamkeit von Gentamicin eingeschränkt. Hebt man den pH auf 7–8 an, ist die Wirksamkeit des Gentamicins gut, aber die Stabilität des Externsteroids schlecht. Da der chemischen Stabilität des Clobetasolpropionat Vorrang vor der Wirkungsoptimierung zu geben ist, reicht die schwach saure Reaktion des Gentamicinsulfat aus, um ein geeignetes pH-Milieu für das Clobetasolpropionat einzustellen. Die Rezeptur soll auf Basis einer Grundlage hergestellt werden, die keine weiteren pH-aktiven bzw. im Sauren puffernden Bestandteile enthält. ...


Beste Grüße,

Heidrun Reinert



 
Caesar & Loretz GmbH
Caelo Rezeptur-Beratung
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Wolf

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Re: Clobetasol mit Gentamicin
« Antwort #2 am: 11. März 2014, 11:51:41 »
Wie Frau Reinert schon richtig festgestellt hat, liegen das Stabilitätsoptimum von Clobetasol-17-propionat und das Wirkoptimum von Gentamicinsulfat derart weit auseinander, dass man diese nicht "unter einen Hut bringen" kann.
Da hier das Clobetasolpropionat sicher die wichtigere Rolle spielt, würde ich zu dessen Stabilisierung den Citrat-Puffer hinzugeben und das Gentamicinsulfat gegen Triclosan (pH-Optimum bei 5) austauschen.
Des Weiteren wäre zu klären, wie lange diese Rezeptur angewendet werden soll. Sollte die Behandlung innerhalb von 2 Wochen abgeschlossen sein - bei dem allerstärksten Glucocorticoid wäre das auch sehr zu empfehlen - , braucht man sich über die eventuelle Nachkonservierung der unkonservierten Ungt. leniens keine Gedanken zu machen. 

Mfg
Gerd Wolf