Dithranol-Macrogolsalbe ist unter 11.53. im NRF monographiert. Es ist davon auszugehen, dass eine solche Rezeptur nicht unplausibel ist. Keine Ahnung, was Ihnen da erzählt wurde, aber ich befürchte Sie überinterpretieren das leicht.
Einige phenolische Wirkstoffe, wie z.B. Triclosan, Salicylsäure oder Tannin, machen zum Teil mit PEG-haltigen Emulgatoren Probleme in wasserhaltigen Cremes. Es wird kolportiert, dass Triclosan die Emulsion der Basiscreme nach mehreren Wochen zum Brechen bringt, obwohl die Creme bei Herstellung in Ordnung aussieht. Ein Beispiel für eine larvierte Unverträglichkeit. Selbst hatte ich noch keine Beschwerden über diese Kombination, obwohl nicht unhäufig in der Vergangenheit gerührt.
Entscheidend ist wohl der Blick auf den Emulgator in Cremes:
Das der anionische Emulgator in Ungt. emul. aqu. (Lanette N) keine Probleme mit phenolischen Wirkstoffen macht ist richtig. Aber es gibt mit Sicherheit auch Emulgatoren, die nichtionisch sind und kein Macrogol (PEG) enthalten, die ebenso keine Sorgen machen diesbezüglich. Die typischen Bestandteile der lipohilen Phase, wie Fette, Öle und Kohlenwasserstoffe (Vaselin, Paraffin etc..) spielen in dieser Betrachtung keine Rolle, da keine Interaktion erfolgt. Und um Sie noch vollkommen zu verwirren, es gibt phenolische Wirkstoffe, die auch mit Cremes, die PEG-haltige Emulgatoren enthalten, keine offensichtlichen Probleme machen. Ob hier natürlich per se eine larvierte (versteckte) Inkompatibilität vorliegt, ist dann natürlich die Frage. Aber ich glaube, so eng darf man das nicht sehen. Da, wo ich wo ich wohne, würde man sagen: \"Nix gwiss woas ma ned\"
Schöne Grüße aus Bayern