Urea / Triam / Clotr / Ery / Eucer c. aqua

[Adler-Apo]

Hallo,

wir haben heute wieder mal eine Rezeptur der Kategorie \"alles drin, was gut und teuer ist, hilft gegen alles\" B) :

Urea pura             1,5
Triamcinolonacetonid  0,05
Clotrimazol           0,5
Erythromycin          0,5
Eucerin cum aqua  ad 50,0

Geht das wegen des nicht messbaren pH-Wertes des Eucerins trotzdem (obwohl die Kombination natürlich nicht sinnvoll ist), oder muß ich auch hier Urea mit Lactatpuffer stabilisieren, womit dann die Stabilität des Erythromycins gefährdet wäre?
Ich würde außerdem das Triamcinolonacetonid mit mittelkettigen Triglyceriden anreiben.
Wo läge die Haltbarkeit der Salbe bei Verwendung von vorkonservierter Grundlage, auch bei 4 Wochen?

Im Voraus vielen Dank!

[Wolf]

Hallo,

der Harnstoff müßte aus der Rezeptur herausgenommen werden, weil der Lactat - Puffer das Erythromycin und das Clotrimazol zerstören würde.
Die restlichen drei Wirkstoffe können in der Rezeptur verbleiben. Allerdings wäre darauf zu achten, dass durch das basische Erythromycin der pH nicht über 8 hinaus getrieben wird. Denn bei pH 8 bleiben Clotrimazol und Triamcinolonacetonid gerade noch vor Zersetzung verschont. Wenn Sie jedoch einen pH über 8 messen sollten (Sie wissen, wie man das bei einer W/O-Creme macht?), müssen Sie durch Zugabe geringster Mengen einer o,5%igen Citronensäure-Lösung diesen zurückholen.
Unkonserviert wäre diese W/O-Creme 4 Wochen, konserviert 2 Monate haltbar.

MfG
Gerd Wolf

[Kuplent]

Hallo,

Sehe gerade, dass Herr Dr. Wolf schneller war.    Streiche deshalb die Hälfte meines Sermons und lasse nur das stehen, was bei Herrn Dr. Wolf nicht auftaucht, um Überschneidungen zu vermeiden.

Eine Vorkonservierung, insofern aus Sorbinsäre/Kaliumsorbat bestehend, wäre bei pH 8 unwirksam. Falls Parabene darin sind, sieht es allerdings wieder anders aus. Da W/O-Cremes auch unkonserviert 4 Wochen Laufzeit haben, könnte man hier andenken, die Grundlage frisch aus den Komponenten Eucerin und Aqua pur. herzustellen, auch insofern eine Sorbinsäurevorkonservierung bei der pH-Einstellung sowieso nur hinderlich wäre. Aber soweit mir bekannt, ist Eucerin cum aqua von manchen Herstellern doch meist unkonserviert, oder?


Schöne Grüße

[Wolf]

Hallo,

richtig Herr Kuplent: Eucerin. cum aqua wird uns stets unkonserviert geliefert. Also wäre sie laut NRF nur 4 Wochen in Tube oder Spenderdose haltbar. Wegen des angepeilten pH von 8 käme zur Nachkonservierung nur der Zusatz von 20 % Propylenglycol in Frage. Hier verweise ich wieder auf die Rechenkünste unserer Kollegin Aylin Kurt.
Nach unserer Erfahrung sollte das Propylenglycol am Ende der Rezeptur in kleinen Portionen eingearbeitet werden. Sonst kommt es zur Instabilität der Emulsion.

MfG
Gerd Wolf

[Adler-Apo]

Wenn Sie jedoch einen pH über 8 messen sollten (Sie wissen, wie man das bei einer W/O-Creme macht?), müssen Sie durch Zugabe geringster Mengen einer o,5%igen Citronensäure-Lösung diesen zurückholen.

äääh...weiß ich leider nicht...  :blush:

Ich dachte, das geht nicht, im Ziegler steht bei Eucerin cum aqua \"pH-Wert nicht meßbar\"... :blink:

MfG

Adler-Apo

[Kuplent]

Hallo Herr Dr. Wolf,

kann man das nicht komplett frisch herstellen: Eucerin 50%, Propylenglykol 10%, Aqua 40%
andere Frage an Sie: Muß ich das bei Herstellung zwangsweise erwärmen?

Schöne Grüße

[Kuplent]

Hallo,

habe mir an der pH-Messung einer Eucerin c. aqua, allerdings mit vermindertem Wassergehalt (25%), vor Kurzem auch mal die Zähne ausgebissen. Mit normaler Eucerin cum aqua habe ich es bisher nicht probiert.

Vorgehen: Grundlage mit kleinem Salbenmesser unter hohem Druck auf pH-Streifen aufpressen. Nach kurzer Zeit Grundlage vom Stäbchen mit Zellstoff abstreifen und Wert ablesen. Da das Wasser in der Innenphase ist, sieht man oft nur kleine Punkte auf dem Indikator, die von der wässerigen Phase stammen. Brauchbare Stäbchen verwenden.

Schöne Grüße

[Wolf]

Hallo Herr Kuplent,

natürlich kann man Eucerin. cum aqua incl. Propylenglycol auch selber herstellen. Ich wollte der Adler - Apotheke jedoch nicht so viel Arbeit machen. Stabile und homogene Emulsionen erhält man vorzugsweise auf warmem Wege laut Fa. Beiersdorf.

MfG
Gerd Wolf