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Autor Thema: Konservierungsmittelkonzentrationen  (Gelesen 8163 mal)

lavandula

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Konservierungsmittelkonzentrationen
« am: 22. August 2013, 12:26:05 »
Hallo,

bisher habe ich unkonservierte Rezepturen so belassen und entsprechend die Verwendbarkeit kurz gehalten.
Jetzt tauchte hier die Frage auf, wie eventuell womit in welcher Konzentration konserviert werden könnte.
In den Tabellen für die Rezeptur oder bei Ziegler finde ich Konzentrationsspannen, wieviel nehme ich nun genau? Und welches Konservierungsmittel ist am sinnvollsten? Bei Harnstoffrezepturen nach NRF wird die Konservierungsmittelkonzentration auch von der Wirkstoffkonzentration abhängig gemacht.

Wer kann mir einen Literaturtipp geben, wo kann ich noch was lernen?


lavandula

Kuplent

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  • Beiträge: 645
Aw: Konservierungsmittelkonzentrationen
« Antwort #1 am: 22. August 2013, 13:02:36 »
Hallo,

leider ist das Thema zu komplex, um es in zwei Zeilen abzuhandeln. Will sagen: Die mögliche Konservierung ist stark von der vorhandenen Rezeptur abhängig.

Ein brauchbarer Ausgangspunkt für Ihre Recherche ist der NRF-Online-Rezepturhinweis \"Konservierung wasserhaltiger Rezepturen\" (www.dac-nrf.de - Passwort im NRF auf der ersten Seite).

Wenn Sie konkret Fragen zur Konservierung bestimmter Rezepturen haben, stellen Sie diese kurz hier ein.

Schöne Grüße

Wolf

  • Mitglied
  • Beiträge: 1.953
Aw: Konservierungsmittelkonzentrationen
« Antwort #2 am: 24. August 2013, 18:14:10 »
Hallo Frau Lavandula,

auch wenn Kollege Kuplent meint, das Thema sei zu komplex, versuche ich es trotzdem einmal.

Für wasserhaltige, halbfeste und flüssige Zubereitungen stehen uns im Prinzip drei verschiedene Konservierungsmittel zur Verfügung:

1.) Sorbinsäure o,o5 % + Kaliumsorbat o,o7 %  oder  Citronensäure 0,07 % + Kaliumsorbat o,14 % (immer bezogen auf die  
    Gesamtzubereitung)
    Wirkoptimum: pH 4 - 6

Wenn also eine Rezeptur vorliegt, deren pH-Wert in dem Bereich des Wirkoptimums liegt, kommt eine der beiden Kombinationen in Frage. Sofern z.B. durch die Zugabe eines Puffers wie z.B. Lactat-Puffer (pH 4,2) oder Citrat-Puffer (pH 4,2) oder ein Citrat-Phosphat-Puffer (pH 5) ein leicht saurer pH eingestellt wurde, braucht nur noch o,14 % Kaliumsorbat hinzu gegeben werden.  
Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass nicht fertige, bereits vorkonservierte O/W - Cremes eingesetzt werden, d.h. keinerlei Konservierungsmittel in der Rezeptur anzutreffen sind.

2.) Paraben - Mix
    Wirkoptimum: pH 5 - 8

Wenn eine Rezeptur mit einem pH von > 6 vorliegt, kommt der Paraben - Mix zum Einsatz, z.B. in Form des Konservierten Wassers (NRF S.6.). Praktisch in der Anwendung ist auch ein Paraben-Konzentrat, wie es im Formularium Helveticum (FH) beschrieben wird.

3.) Propylenglycol
    Wirkoptimum: sauer, neutral, basisch

Wenn eine Rezeptur einen pH von > 8 aufweist (siehe z.B. Erythromycin), dann kommt Propylenglycol zum Einsatz, und zwar 20 % von der Wassermenge und davon wiederum abgezogen. Schwierig wird dies, wenn man fertige unkonservierte W/O - Cremes wie z.B. Eucerin. cum aqua oder Ungt. leniens einsetzt. Hier muss weiter gerechnet werden, wie es unsere Kollegin Aylin Kurt in diesem Forum uns bereits vorgemacht hat.
Die errechnete Menge Propylenglycol sollte nach unseren Erfahrungen in kleinen Portionen zum Schluss der Rezeptur hinzu gegeben werden. Eine frühere Zugabe in größeren Portionen führt eventuell zum Brechen der Emulsion.

War das jetzt verständlich genug?

MfG
Gerd Wolf

lavandula

  • Mitglied
  • Beiträge: 48
Aw: Konservierungsmittelkonzentrationen
« Antwort #3 am: 26. August 2013, 10:50:57 »
Danke , Herr Wolf und ja, es ist verständlich!

lavandula