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Autor Thema: salicylsäure in Karison Salbe  (Gelesen 7992 mal)

Schwedler

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salicylsäure in Karison Salbe
« am: 29. Juli 2013, 08:55:25 »
Folgende Rezeptur bereitet uns Kopfzerbrechen:

Acid.Sal.  2,5
Karison Salbe   ad 50,0

Die pH-Werte von Salicylsäure (<3) und Clobetasolpropionat (3-5) passen nicht ganz.
Laut Firma hat die Karison Salbe einen pH-Wert von 6,0-7,5, passt auch nicht.
Die Firma macht keinerlei Tests, da sie gar nicht möchte, dass irgendetwas eingearbeitet wird.

Was nun?

Alternativ beide Wirkstoffe in eine wasserfreie Grundlage einarbeiten? Entspricht aber dann nicht mehr der gewünschten Grundlage.
Oder empfehlen die Karison als fertige Salbe abzugeben und separat eine 5%-Salicylvaseline abzugeben.
Dann im zeitlichen Abstand auftragen?

Rücksprache mit dem Arzt wird wohl auf jeden Fall erforderlich sein.
Was wäre hier der beste Ansatz?

Wolf

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Aw: salicylsäure in Karison Salbe
« Antwort #1 am: 29. Juli 2013, 13:42:09 »
Hallo Frau Schwedler,

ich würde die Salicylsäure gegen Harnstoff austauschen und den Lactat-Puffer hinzufügen. Zum eleganteren Einarbeiten sollte der Harnstoff in der doppelten Menge Wasser (unter gedanklicher Einberechnung des Lactat-Puffers) zuvor gelöst und dann in kleinen Portionen von Hand in die Karison-Salbe (= W/O-Creme) eingearbeitet werden.
Harnstoff hätte noch den zusätzlichen Vorteil, dass er penetrationsfördernd auf das Clobetasolpropionat wirkt.

MfG
Gerd Wolf

Kuplent

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Aw: salicylsäure in Karison Salbe
« Antwort #2 am: 29. Juli 2013, 14:48:02 »
Zeit für ein klein wenig Häresie:  B)

Urea hat alleine keine ausreichende keratolytische Eigenschaft. Nachzulesen in \"Dermatologische Externatherapie\" von Gloor, Thoma, Fluhr.

Schöne Grüße

Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Aw: salicylsäure in Karison Salbe
« Antwort #3 am: 02. August 2013, 17:23:33 »
Hallo Herr Kuplent,

ich glaube, dass Sie die Aussagen zu diesem Thema im Gloor, Thoma, Fluhr ein wenig überinterpretiert haben.
Es stimmt, dass Salicylsäure schon bei niedrigen Konzentrationen keratoplastisch oder keratolytisch wirkt, während dies bei Harnstoff erst bei höheren Konzentrationen der Fall ist. Daraus abzuleiten, es habe allein keine ausreichende Wirkung, halte ich nicht für richtig.
Ich kenne sogar eine kleine Kosmetik-Firma (Quivia), die in ihren Produkten bis zu 25 % Harnstoff einsetzt und sie gegen Faltenbildung und Altersflecken auslobt.
Gemäß der Aufbereitungsmonographie der Kommission B6/B7 sollte Salicylsäure nicht höher als 3 % eingesetzt werden. Höhere Konzentrationen sollten nur kleinflächig und für einen begrenzten Zeitraum angewendet werden. Harnstoff sollte zu ähnlichen Zwecken mindestens 5 %, wenn nicht sogar 10 % eingesetzt werden.

Viele zu warme Grüße aus der Grafschaft
Gerd Wolf

Kuplent

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  • Beiträge: 645
Aw: salicylsäure in Karison Salbe
« Antwort #4 am: 02. August 2013, 18:03:48 »
Hallo Herr Dr. Wolf,

weiß nicht, ob man das überinterpretieren kann.

Zitat (Dermatologische Externatherapie S. 167/168):

\"Umstritten ist es, ob Harnstoff auch in niedrigen Dosierungen, die mit dem Ziel der Hydratation der Hornschicht eingesetzt werden, keratolytisch wirkt. .... Bei der Anwendung unter praktischen Bedingungen scheint Harnstoff jedoch keinen vergleichbaren Effekt wie Salicylsäure zu haben. .... Sie schließen daraus auf eine fehlende keratolytische Wirkung der 10%igen Harnstoffzubereitung. .... Eine therapeutische Anwendung niedriger Harnstoffkonzentrationen mit dem Ziel einer Keratolyse kommt wegen der geringen oder fehlenden Wirkung kaum in Frage.\"

Da kommt man schon ins Grübeln.  ;)

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