Betamethason, Clot. und Ery in Basiscreme

[Christine Schoetensack]

Ein Hausarzt hat folgende Rezeptur verordnet:
Clotrimazol 1,0
Erythromycin 4,0
Betamethason 0,5
Basiscreme DAC ad 100,0
Anscheinend möchte der Arzt die mangelhafte dermale Wirksamkeit des Betamethasons durch höhere Dosierung ausgleichen. Ist das sinnvoll? Wenn ja, bei welchem pH ist Betamethason rezeptiebar?

Ich habe dem Arzt vorgeschlagen, Betamethasonvalerat getrennt als Hydrophile Betamethasonvaleratcreme NRF zu rezeptieren oder gegen Triamcinolonacetonid auszutauschen.
Aber ich rechne eher damit, dass er auf seine Kombination besteht.

[Wolf]

Betamethason ist eine Unklarheit im Sinne der ApBetrO. Es wird nie (!) in Externa eingesetzt, weil es praktisch keine Wirkung hat und weil es zu wenig lipophil ist. Erst durch die Veresterung wird die Lipophilie gesteigert und die Wirkung nimmt um das 300fache zu. Frage ist auch, ob der Verordner Betamethasonvalerat oder -dipropionat meint.
Auf Grund des extremen pH-Optimums im Sauren sollte Betamethasonvalerat aus der Rezeptur herausgenommen und als NRF - Vorschrift 11.37. separat angeboten werden.
Wenn der Arzt auf dieser - pharmakologisch betrachtet - unsinnigen Kombination beharren sollte, dann muss
a) das Betamethasonvalerat gegen Triamcinolonacetonid ausgetauscht
                    oder
b) Erythromycin gegen Triclosan
c) Clotrimazol gegen Miconazolnitrat oder Bifonazol
d) und die Basiscreme DAC gegen eine anionische hydrophile Creme
ausgetauscht werden (siehe Hydrophile Triclosan - Creme 1 % / 2 %  NRF).
Zur Stabilisierung des Betamethasonvalerat sollte der Citrat-Puffer aus NRF 11.37. hinzu gegeben werden.

[Christine Schoetensack]

Vielen Dank für die Antwort. Ich durfte übrigens Betamethason gegen Triamcinolonacetonid austauschen und die Zubereitung hatte pH 8,5 (gemessen mit Indikatorstäbchen), ohne dass ich einen Puffer zusetzen mußte.