Hydrocortison - Urea - Kühlsalbe

[Horn]

Hallo,

folgende Rezeptur bekommen wir zum 2ten mal von einem Hautarzt:

Hydrocortisonacetat 0,5
Urea pura 5,0
Ungt. leniens ad 100,0

Schallgrenze bei dem Urea lag ja bei 10%, ginge also noch...
Hydrocortisonacetat wäre wohl auch noch vertretbar, aber das ganze ohne Urea extra zu lösen?
Kristallisiert dies evtl. wieder aus?

Schon jemand Erfahrungen mit dieser Rezeptur?

Lg Frau Horn

[Anja Andreas]

Hallo Frau Horn,

die Einarbeitung von Harnstoff in Kühlsalbe habe ich bereits beim NRF schon einmal angefragt. Bis 10% sei dies möglich, der Harnstoff löst sich in der Grundlage zwar sehr langsam, aber vollständig auf. Sie sollte per Hand ohne Wärmeeinwirkung hergestellt werden. Die Haltbarkeit ist jedoch auf 4 Wochen begrenzt, weil es durch den Harnstoff zu vermehrtem Wasseraustritt kommt. Aufgrund der ohnehin kurzen Haltbarkeit ist ein Zusatz einer Puffer-Lösung nicht notwendig.
Die Creme sollte nicht im Kühlschrank gelagert werden, da Harnstoff dazu neigt bei niedrigen Temperaturen wieder auszukristallisieren.

Gruß Anja

[Wolf]

Um den Harnstoff elegant und schnell in die Ungt. leniens einarbeiten zu können, lösen wir den Harnstoff zuvor in der doppelten Menge Wasser, fügen den Lactat-Puffer hinzu und ziehen ihn gedanklich von der Wassermenge ab und arbeiten diese Lösung in kleinsten Portionen in die Grundlage ein.
Ungt. leniens wird unkonserviert geliefert und wäre laut NRF nur 4 Wochen in einer Tube haltbar. Soll die Creme länger angewendet werden, muss nachkonserviert werden, entweder mit 0,14 % Kaliumsorbat oder 20 % Propylenglycol bezogen auf die Wassermenge.
Kaliumsorbat kann in den Lactat-Puffer eingefügt werden. Die genau erforderliche Propylenglycol-Menge hat Kollegin Aylin Kurt hier auf der ersten Seite des Forums beispielhaft ausgerechnet.