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Autor Thema: Betamethasonvalerat in Lygal Kopfsalbe  (Gelesen 14545 mal)

Schoeneborn

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Betamethasonvalerat in Lygal Kopfsalbe
« am: 23. November 2012, 08:54:08 »
Hallo,
ich habe folgendes Problem:
Nachdem wir die Plausibilität dieser Rezeptur geprüft haben, haben wir festgestellt, dass sich der Wirkstoff Betamethasonvalerat nicht mit der Salicylsäure in der Lygal Kopfsalbe verträgt.  
Diese Rezeptur kommt aber ziemlich häufig vor und ich bitte um Alternativen.

Wolf

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Aw: Betamethasonvalerat in Lygal Kopfsalbe
« Antwort #1 am: 23. November 2012, 17:30:24 »
Nehmen Sie doch einfach die Lygal Salbengrundlage, welche die gleiche Grundlage wie die Kopfsalbe enthält jedoch keine Salicylsäure.
Dann würde ich noch den Citrat-Puffer aus NRF 11.37. dazu geben.

Schoeneborn

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Aw: Betamethasonvalerat in Lygal Kopfsalbe
« Antwort #2 am: 26. November 2012, 11:51:53 »
Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort.
Der Hautarzt legt gerade Wert auf die Kombination von Betamethasonvalerat mit Salicylsäure, welche in der Lygal Kopfsalbe enthalten ist.
Wir denken, dass die Rezeptur so nicht kompatibel ist - der Arzt besteht aber auf seiner Verschreibung.
Würde es Sinn machen, ein anderes Kortison einzusetzen?
Vielen Dank
MfG Schoeneborn

Wolf

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Aw: Betamethasonvalerat in Lygal Kopfsalbe
« Antwort #3 am: 26. November 2012, 14:16:49 »
Eine Alternative zur Salicylsäure wäre der Harnstoff (5 % - 10 %), wenn der Arzt eine keratolytische Komponente will. Der Citrat-Puffer könnte sowohl das Betamethasonvalerat als auch den Harnstoff zu stabilisieren. Außerdem wirkt der Harnstoff hier noch als Enhancer. Harnstoff besäße somit eine doppelte Funktion.

Im Grunde \"paßt\" Salicylsäure zu keinem Glucocorticoid, wird aber seit Jahrzehnten so verordnet. Dies stammt noch aus einer Zeit, als man noch geglaubt hat, dass Salicylsäure eine Art Carrier - Funktion für die externen Kortikoide hätte. Dies wurde jedoch vor über 30 Jahren von Gloor et al. in den vergleichenden Untersuchungen mit Harnstoff widerlegt und für Harnstoff belegt.
Diese Untersuchungen kennen die wenigsten Dermatologen.

B.Z.

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Aw: Betamethasonvalerat in Lygal Kopfsalbe
« Antwort #4 am: 18. Februar 2013, 10:39:21 »
Hallo zusammen.......

auch bei uns wird die oben genannte Rezeptur des öfteren verordnet und ich habe hierzu allgemein eine Frage: wenn der Arzt auf die Rezeptur so besteht und keine Abänderungen toleriert, der Kunde aber auf uns als herstellende Apotheke angewiesen ist ( Landapotheke ) und wir somit das Rezept nicht ablehnen können, was dann?

Liebe Grüße

E-team

Wolf

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Aw: Betamethasonvalerat in Lygal Kopfsalbe
« Antwort #5 am: 18. Februar 2013, 17:25:18 »
Ich bin noch einmal in mein tiefstes Archiv gegangen und habe dort von der Fa. Taurus tatsächlich Rezepturempfehlungen mit Betamethasonvalerat, Salicylsäure und Lygal Salbengrundlage gefunden.
Dafür könnte auch als Argument die Wasserfreiheit der Lygal Kopfsalbe oder Lygal Salbengrundlage angeführt werden.

B.Z.

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Aw: Betamethasonvalerat in Lygal Kopfsalbe
« Antwort #6 am: 20. Februar 2013, 09:37:56 »
Hallo zusammen.....

habe beim Stöbern auf Seite 2 oder 3 hier folgende Antwort auf eine fast gleiche Frage gefunden:

\"Hallo

Betamethason 0,1%
Acid.salicylic. 5%
Basiscreme DAC ad 200,0g

Erst muss geklärt werden, ob es sich hier vielleicht um Betamethasonvalerat handelt. Denn nur dieses ist kutan wirksam.

Der gemeinsame pH-Wert Nenner von Salicylsäure und Betamethasonvalerat liegt bei 1,5 bis 3. Die Rezeptur kann also hergestellt werden, pH-Wert einstellen auf 1,5 bis 3 und die Haltbarkeit der Rezeptur auf maximal 4 Wochen begrenzen.

Viele Grüße
TI \"

Das ist dann wohl eine falsche Antwort....sehe ich das richtig?

Liebe Grüße

Das E-team

Wolf

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Aw: Betamethasonvalerat in Lygal Kopfsalbe
« Antwort #7 am: 28. Februar 2013, 08:04:17 »
Wenn Sie das NRF zu dieser Rezeptur befragen würden, dann erhielten Sie die Antwort: das ist so machbar. Als Beleg führt das NRF dc-Untersuchungen an, die auch über Monate keine Isomerisierung des Betamethason-17-valerat zum C-21-valerat gezeigt haben sollen.
Für mich sind diese Ergebnisse nicht ohne weiteres übertragbar auf die rein wässrigen Vehikel-Systeme wie z.B. hydrophile bzw. hier ambiphile Cremes. Denn die dc-Untersuchungen wurden in alkoholischen Lösungen durchgeführt. Hierin laufen jedoch chemische Umsetzungen wegen des Alkoholgehalts verzögert oder gar nicht ab.
Deshalb plädiere ich in diesem Fall für den Austausch der Salicylsäure gegen Harnstoff. Selbstverständlich muss noch der Citrat-Puffer wie in NRF-Vorschrift 11.37. hinzugefügt werden, der gleichzeitig den Harnstoff vor Zersetzung schützt.