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Autor Thema: hydrophiles metronidazol gel  (Gelesen 11296 mal)

Närrin

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hydrophiles metronidazol gel
« am: 19. November 2012, 13:00:10 »
metronidazol 0,75%
propylenglykol 5%
natriumedetat 0,1%
trometamol 0,25%
polyacrylsäure 0,5%
methyl 4 hydroxybenzoat na 0,08%
propyl 4 hydroxybenzoat na 0,03%
gereinigtes wasser ad 60

was sagt ihr dazu ? ist eine abgewandelte nrf rezeptur.

Wolf

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #1 am: 19. November 2012, 16:23:43 »
Bis auf die Konservierungsmittel, die Parabene, entspricht die Rezeptur exakt der NRF - Vorschrift 11.65.
Der Einsatz der leicht wasserlöslichen Natrium-Salze der Paraben-Ester sieht auf den ersten Blick pfiffig und elegant aus, auf den zweiten Blick sehe ich eine basische Reaktion, die die Stabilität des Metronidazol gefährdet. Ich würde daher eher das Kaliumsorbat aus der Original-NRF-Vorschrift einsetzen.

Wolf

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #2 am: 19. November 2012, 16:24:31 »
Bis auf die Konservierungsmittel, die Parabene, entspricht die Rezeptur exakt der NRF - Vorschrift 11.65.
Der Einsatz der leicht wasserlöslichen Natrium-Salze der Paraben-Ester sieht auf den ersten Blick pfiffig und elegant aus, auf den zweiten Blick sehe ich eine basische Reaktion, die die Stabilität des Metronidazol gefährden könnte. Ich würde daher eher das Kaliumsorbat aus der Original-NRF-Vorschrift einsetzen.

Klein

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #3 am: 19. November 2012, 20:35:51 »
Hallo
könnte ich auch das Propylenglycol zur Konservieung aufdosieren?

Närrin

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #4 am: 19. November 2012, 21:12:57 »
Ok vielen Dank !

Können sie mir ihre Bedenken noch genauer erklären sodass ich den Arzt darüber informieren kann ?

Ich habe nachgeschaut...Polyacrylsäure entspricht Carbopol 980? ist das korrekt?

Wolf

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #5 am: 19. November 2012, 22:18:31 »
Metronidazol wird im neutralen und basischen Milieu hydrolytisch gespalten. Dabei entstehen Hydroxy-Verbindungen, primäre und sekundäre Amine und schließlich Nitrite. Bei einer ungünstigen Konstellation, z.B. bei einer Weiterbenutzung von gewissen Kosmetika, die Triethanolamin enthalten, kann es mit den Nitriten zur Bildung cancerogener Nitrosamine kommen. Aus diesem Grund sollte das pH - Optimum von Metronidazol bei pH 5 angestrebt werden.

Carbopol 980 ist schon okay.

Propylenglycol als Konservierungsmittel wäre auch möglich. Da man sich hier im leicht sauren Milieu bewegt, paßt Sorbinsäure bzw. Kaliumsorbat ein wenig besser.

Es wäre auch beim Arzt zu erfragen, ob es einen bestimmten Grund hat, dass von Ihm Parabene als Konservierungsmittel vorgesehen wurden, obwohl sie als Allergene bekannte sind. Bitte immer schriftlich mit einem Fax klären, nicht mündlich.

Närrin

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #6 am: 20. November 2012, 19:02:30 »
vielen herzlichen Dank!

Der Arzt kam mir entgegen und ich hab die Rezeptur nach NRF Vorschrift hergestellt. Dankeschön!

Närrin

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #7 am: 25. November 2012, 18:19:43 »
Zitat von: \"Wolf\" post=2523
Metronidazol wird im neutralen und basischen Milieu hydrolytisch gespalten. Dabei entstehen Hydroxy-Verbindungen, primäre und sekundäre Amine und schließlich Nitrite. Bei einer ungünstigen Konstellation, z.B. bei einer Weiterbenutzung von gewissen Kosmetika, die Triethanolamin enthalten, kann es mit den Nitriten zur Bildung cancerogener Nitrosamine kommen. Aus diesem Grund sollte das pH - Optimum von Metronidazol bei pH 5 angestrebt werden.

Carbopol 980 ist schon okay.

Propylenglycol als Konservierungsmittel wäre auch möglich. Da man sich hier im leicht sauren Milieu bewegt, paßt Sorbinsäure bzw. Kaliumsorbat ein wenig besser.

Es wäre auch beim Arzt zu erfragen, ob es einen bestimmten Grund hat, dass von Ihm Parabene als Konservierungsmittel vorgesehen wurden, obwohl sie als Allergene bekannte sind. Bitte immer schriftlich mit einem Fax klären, nicht mündlich.


haben sie eine quelle dafür? bin jetzt dabei dies für mein tagebuch zu verwenden...mir ist jetzt erst aufgefallen das diese meinung dem nrf widerspricht wo allernativ die konservierung die der arzt wollte vorgeschlagen wird.

Närrin

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #8 am: 25. November 2012, 18:38:44 »
bitte mir helfen... :(

Wolf

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #9 am: 25. November 2012, 18:54:41 »
In der NRF - Vorschrift 11.65. werden Kaliumsorbat und Propylenglycol verwendet.
Wo liegt da der Widerspruch zu meiner Empfehlung?

Die Belege für die Allergenität von Parabenen finden Sie in der dermatologischen Standard - Literatur.

Ich weiß, dass viele Kollegen/innen die Aussagen des NRF als das \"letzte Bibelwort\" ansehen. Ich tue das nicht und wage deshalb, hier und da zu widersprechen.

Närrin

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #10 am: 25. November 2012, 19:53:28 »
Im Abschnitt Konsevierung in 11.65 steht das man als Alternative auch die konservierung die der Arzt vorgeschlagen hat, nehmen kann also mit den Parabenen.
ich muss ja dann das NRF in meinem Tagebuch quasi widerlegen...bzw. begründen warum ich in meiner Plausbilitätsprüfung die Konservierung des Arztes für nicht plausibel halte. Ich muss mich ja da auf eine Quelle beziehen. Wissen sie was ich meine?

Wolf

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #11 am: 25. November 2012, 23:20:31 »
Ich möchte nicht falsch verstanden werden. Die Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Konservierungsmittel gehört natürlich in den Bereich der Therapiefreiheit des Arztes. Nur wenn das Konservierungsmittel nicht mit den pH -
Stabilitätsoptima eingesetzter Wirkstoffe harmonieren würde,wie z.B. Erythromycin mit Sorbinsäure/Kaliumsorbat - Gemisch oder mit Parabenen, dann wäre das unplausibel.

Närrin

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Aw: hydrophiles metronidazol gel
« Antwort #12 am: 26. November 2012, 09:11:14 »
ich hatte sie so verstanden dass die parabene in diesem fall nicht in die rezeptur passen.....daher hatte ich die plausibilitätsprüfung in die richtung gehend ausgefüllt....hmm...