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Autor Thema: Nasenemulsion mit Dexamethason, Glucose und Mentho  (Gelesen 27158 mal)

Michaela Preuß

  • Gast
Nasenemulsion mit Dexamethason, Glucose und Mentho
« am: 20. Mai 2012, 12:27:15 »
Ich soll folgende Rezeptur defekturmäßig anfertigen:
Dexamethason 0,05 g
Menthol 0,1 g
Dextopur 5,0
Lanolin 5,0
Paraffin. subliq. ad 50,0
Von den Nasensalben im NRF weiß ich, dass sich Menthol im Paraffin lösen läßt. Dexamethason löst sich laut Caelo-Rezepturfächer auch im Paraffin. Aber was ist mit der Glucose? Welchen Einfluss hat dabei das Lanolin? Es bleibt ja immer eine milchig-trübe Suspension, die vor Gebrauch aufgeschüttelt werden muss? Muß ich bei der Herstellung eine bestimmte Reihenfolge einhalten? Im Topitec-Handbuch habe ich eine freie Rezeptur für die Herstellung mit Glucose und Wasser gefunden. Aber immer werden andere Grundlagen verwendet. Der Arzt will aber Lanolin. Kann mir jemand Tipps geben?

Przyklenk

  • Gast
Aw: Nasenemulsion mit Dexamethason, Glucose und Mentho
« Antwort #1 am: 21. Mai 2012, 10:08:13 »
Hallo,
 
es ist natürlich richtig Menthol in Paraffin zu lösen.
Dexamethason wird sich im Paraffin suspendieren lassen.
Dextropur ist nicht geeignet, da es sich um ein
Lebensmittel handelt. \"Zur Herstellung von Arzneimitteln
dürfen nur Ausgangsstoffe verwendet werden, deren
ordnungsgemäße Qualität festgestellt ist.\"
Dextropur ist gegen Glucosemonohydrat Ph.Eur. zu ersetzen.
Lanolin ist wichtig, damit die Suspension nicht zu
flüssig wird. Zu flüssige Nasenemulsionen beherbergen
eine Aspirationsgefahr und können zur
exogenen Lipidpneumonie führen.
 
Mein Vorschlag:
Menthol in Paraffin lösen, Lanolin einarbeiten.
Glucosemonohydrat und Dexamethason mit der fertigen
Mischung anreiben und homogenisieren. Ist die
Endviskosität so dünn, dass ein Bodensatz entsteht,
sollte dem Arzt eine höhere Konzentration von Lanolin
empfohlen werden, so dass eine homogene Verteilung der
suspendierten Wirkstoffe gewährleistet und damit
die Aspirationsgefahr gemindert ist.
 Es ist richtig, dass eine
milchig-trübe Suspension entsteht. Diese ist vor Gebrauch
zu schütteln.
 
Gruß
 
T. P.

Tanja Candels

  • Mitglied
  • Beiträge: 31
Aw: Nasenemulsion mit Dexamethason, Glucose und Mentho
« Antwort #2 am: 26. Mai 2012, 20:16:43 »
Hallo!
Ich finde es sehr kritisch, wenn die Glucose nicht gelöst werden kann. Vielleicht kann man den Arzt doch von einer Änderung der Grundlage überzeugen.
vlg
Tanja Candels

Przyklenk

  • Gast
Aw: Nasenemulsion mit Dexamethason, Glucose und Mentho
« Antwort #3 am: 28. Mai 2012, 15:16:36 »
Hallo,

ich stimme Frau Candels zu. Da Lanolin 20 % Wasser enthält, sollte man
die Glucose entweder in Wasser lösen und einarbeiten, oder eine
wasserfreie Grundlage verwenden.

Gruß

T. P.

Wolf

  • Mitglied
  • Beiträge: 1.953
Aw: Nasenemulsion mit Dexamethason, Glucose und Mentho
« Antwort #4 am: 31. Mai 2012, 16:12:27 »
Wenn man die einschlägige Literatur nach flüssigen W/O -
Emulsionen durchsucht, muss man feststellen, dass
es keine stabilen Emulsionen auf der Basis von Wollwachs
oder Wollwachsalkoholen gibt. Stabile W/O - Emulsionen
bedienen sich immer einer Mischung von flüssigen und
festen W/O - Emulgatoren in einem bestimmten Verhältnis
zueinander, die nichts mit Wollwachs zu tun haben.
Daher müssen auch alle mir bisher bekannten Nasenemulsionen
auf der Basis von Wollwachs, Wollwachsalkoholen, Lanolin
u.ä. instabil sein. Diese Tatsache muss den Verordnern
kommuniziert werden.
Wir brauchen daher unbedingt eine offizinelle W/O - Lotion
im DAC, um endlich stabile Nasenemulsionen anbieten zu
können. Entsprechende Wünsche habe ich bereits an das ZL
und das NRF herangetragen.

kinget

  • Mitglied
  • Beiträge: 58
Aw: Nasenemulsion mit Dexamethason, Glucose und Mentho
« Antwort #5 am: 31. Mai 2012, 16:52:08 »
eine W/O Emulsion für die Nase ist heute noch schwer zu verteidigen. Wässrige Lösungen werden nun als Nasentropfen gewählt. Eine O/W Emulsion ist an der Grenze noch akzeptabel .

Freundlichen Gruessen.

R. KINGET