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Autor Thema: Ph-messung von Salben  (Gelesen 15818 mal)

Marion Bürger

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Ph-messung von Salben
« am: 26. Juni 2013, 08:59:45 »
Problem bei ph-Wertermittlung von Salben

Wir haben sehr große Probleme bei der Messung des ph-Wertes.
Zur Ermittlung benutzen wir die ph-Stäbchen der Fa. Fagron.
Auf Nachfrage bei der Firma ist dieser das Problem durchaus bekannt.
Wie machen das die Kollegen? Was machen wir falsch? Wie geht es richtig?
Für einen Anwendungsvorschlag wäre ich sehr dankbar.

M. Bürger

Kuplent

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Aw: Ph-messung von Salben
« Antwort #1 am: 26. Juni 2013, 11:15:18 »
Hallo,

ich benutze pH-Fix 4,5-10 Fa Macherey Nagel (PZN 04759041) oder eine pH-Elektrode. Die Teststäbchen haben drei Zonen.
Zur Messung müssen Sie die/das wasserhaltige (!) Creme/Gel/Salbe mit ordentlichem Druck auf die Zonen pressen. Geeignet dafür sind z.B. Salbenschwerter. Zum Ablesen dann einfach die überschüssige Grundlage entfernen. Bei W/O-Systemen mit wenig Wasser manchmal ein wenig tricky, aber sollte gehen. Wasserfreie Systeme lassen sich übrigens nicht messen.

Schöne Grüße

BiFi75

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Aw: Ph-messung von Salben
« Antwort #2 am: 06. November 2013, 06:53:58 »
ich habe das selbe Problem  :huh:

Wie lange muss ich denn mit dem Ablesen warten? Bei Flüssigkeiten doch unmittelbar,  oder? Das Ergebnis variiert ja sehr,  je nach dem wie lange man wartet.
Gestern hatte ich Erythromycin in Basiscreme. Ich habe tatsächlich etwas Trometamol dazugegeben, da der ph im leicht saurem lag.  Ich habe drei mal nachgemessen.  Allerdings habe ich eben gelesen,  dass man das Stäbchen 30 Sekunden mit der Creme bedecken soll und dann abliest. ...
Wie sind die  Ablesezeiten? Scheint ja nicht ganz unwichtig zu sein!?  :(

Kuplent

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Aw: Ph-messung von Salben
« Antwort #3 am: 06. November 2013, 08:59:40 »
Mit nur bedecken kommt man bei halbfesten Zubereitungen leider nicht weit. Sie müssen Cremes unter Druck aufpressen, damit die wässerige Phase die Testzonen durchtränkt. Ablesen können Sie im Normalfall sofort. Die Creme müssen Sie vorher natürlich abwischen. Bei W/O-Cremes sehen Sie häufig nur vereinzelte Pünktchen auf den Stäbchen, die von der wässerigen Innenphase stammen (- die sind aber entscheidend). O/W-Cremes machen deutlich weniger Schwierigkeiten.

Schöne Grüße

Anja Gutsch

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Aw: Ph-messung von Salben
« Antwort #4 am: 27. November 2013, 13:36:32 »
Wir benutzen das elektronische Meßgerät pH Meter testo 206-pH2 von Wepa und kommen damit gut klar, besser als mit Teststreifen/ -papier. Lassen Sie sich doch mal von Ihrem AD beraten.  B)
http://mediando.wepa-apothekenbedarf.de/index.php?IdTreeGroup=1287&IdProduct=211188

FEminem

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Re: Ph-messung von Salben
« Antwort #5 am: 16. April 2014, 16:34:59 »
Hallo! Wir haben jetzt auch ein pH- Meter bei uns in der Apotheke. Leider hat noch nie jemand damit gearbeitet und deshalb sind wir unsicher, wie genau wir den pH- Wert mit der Elektrode messen können. Wir haben folgendes Gerät http://mediando.wepa-apothekenbedarf.de/index.php?IdTreeGroup=1287&IdProduct=75684
Muss man die Salbe vorher verdünnen mit Wasser? Oder nehme ich einfach ne ordentliche Menge und tauche die Elektrode in die Salbe? Oder wie macht man das genau? Und wie kann ich die Salbenreste wieder entfernen ohne die Membran zu beschädigen? Wäre sehr dankbar für ein paar Antworten, da ich sie sonst nirgendwo finden kann.

Johannes Kohler

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Re: Ph-messung von Salben
« Antwort #6 am: 19. April 2014, 13:15:26 »
Hallo zusammen,

derzeit schmöckere ich viel in Zieglers neuem Defekturbuch, weil wir uns Gedanken machen, wie wir unser halbfesten Zubereitungen prüfen können, da gibt das Buch einige sehr wertvolle Anregungen. Es widmet isch auch in einem Kapitel ganz ausfürhlich der pH-Messung von halbfesten Zubereitungen. Dort heißte es unter anderem: "Bei Salben handelt es sich in aller Regel um komplett wasserfreie Zubereitungen, die demnach definitionsgemäß keinen pH-Wert besitzen."

Eine Probenaufbereitung ist lt. Ziegler insbesondere dann nötig, wenn der Wasseranteil der Probe gering oder von einer lipophilen Phase umgeben ist, z. B. in Lösungen mit überwiegend nichtwässrigen hydrophilen Bestandteilen, Emulsionen oder Cremes. Häufig genügt allerdings bereits ein definierter Verdünnungsschritt, um derlei Systeme in einen potentiometrisch vermessbaren Zustand zu überführen. Die Verdünnung darf jedoch nur mit entmineralisiertem (am besten CO2-freiem) Wasser erfolgen, damit der gemessene pH-Wert ausschließlich durch die zu prüfende Zubereitung und nicht durch die Eigenschaften des Verdünnungsmediums bestimmt wird. Mit zunehmender Verdünnung nähert sich der gemessene pH-Wert in der Regel immer weiter dem Neutralbereich an. Die Aufstellung einer geeigneten Verdünnungsreihe ermöglicht es jedoch in vielen Fällen nach entsprechender Validierung auf die unverdünnte Probe zu extrapolieren (NRF 2013). D.h. aus den nach Verdünnung gemessenen pH-Werten kann nicht unmittelbar abgeleitet werden, ob in der Creme tatsächlich der gewünschte rezeptierbare pH-Bereich eingehalten wird. Wir haben in der Apotheke auch so ein Bisschen hin und her probiert und waren mit den Ergebnissen nicht so recht glücklich. Wir haben beim Hersteller unseres pH-Meters angerufen, der uns mitteilte, dass wir bei W/O-Systemen gar nicht anzufangen brauchen einen reproduzierbaren Wert messen zu wollen und überhaupt sei ein Wassergehalt in der Zubereitung von mind. 30 % (also dann bei O/W) nötig, damit man sinnvoll einen pH-Wert messen kann. Das steht aber alles auch noch mal besser und ausführlicher in o.g. Defektur-Buch. Jedenfalls decken sich diese Aussagen (Buch und Gerätehersteller) mit unseren Erfahrungen. Deshalb lassen wir mittlerweile von pH-Messungen ganz die Finger, weil es eh witzlos ist und verlegen uns auf die Extensometrie.