Schüttelmixtur

[Anne B]

Folgende Rezeptur liegt vor:

Triamcinolonacetonid    0,02    pH 2-9 (opt.6,5-7)
Erythromycin            0,5     ph 8-8,5
Zinkoxid                0,5     pH >6
Olsäureoleylester      10,0
Emulg.Cetystearylester 10,0
Propylenglykol         10,0
Aqua dest          ad 100,0

Es ist scheinbar eine Form einer Schüttelmixtur, allerdings irritiert mich der geringe Anteil an Zinkoxid.Lt.Literatur sollte man keine Glucokorticoide zusetzen, da diese über einen längeren Zeitraum durch Zno katalytisch zersetzt werden.Tifft das hier wg. niedrigen Gehaltes an ZnO auch zu? Und dann noch das pH-empfindliche Erythromycin. Ist diese gesamte Kombination überhaupt möglich und wenn ja, in welcher Reihenfolge stellt man es wie her? Erst die Schüttelmixtur herstellen und die Wirkstofe einarbeiten? Bin für jede Hilfe dankbar.

Anne

[Wolf]

Eine reine Schüttelmixtur im Sinne der Lotio alba aquosa kann es sicher nicht sein, allenfalls eine emulgator- oder genauer noch eine emulsions-stabilisierte Schüttelmixtur, wobei in der Tat die Menge an ZnO viel zu niedrig ist.
Es könnte auch sein, dass das ZnO hier zur Stabilisierung des Erythromycin dienen soll. Richtig ist, dass ZnO Glucocorticoide in hydrophilen Emulsionen katalytisch zersetzt. Die Literatur gibt daher eine maximale Haltbarkeit von 4 Monaten an.
Ich würde auch zunächst die O/W - Emulsion herstellen, wobei die Menge an Propylenglycol auf 15,8 g (= optimale Konservierung) erhöht werden sollte.
Die Base Erythromycin wird den pH in dem neutralen Milieu der O/W-Emulsion in Richtung alkalisch drängen. Bitte überprüfen Sie den pH mit einem pH-Stäbchen mit Halbschritt-pH-Angaben. Liegt der pH unter 8, sollten Sie den pH bis dahin mit Trometamol einstellen. Liegt der pH über 8,5, müßten sie ihn mit kleinen Mengen Citronensäure-Lösung auf pH 8 zurückholen. Höhere pH-Werte als 8 könnte das Triamcinolonacetonid \"übel nehmen\".

Mfg
Gerd Wolf