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Autor Thema: Status quo Teerezepturen  (Gelesen 35473 mal)

Jenny Berger

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Status quo Teerezepturen
« am: 02. Oktober 2011, 10:51:53 »
Hallo zusammen,

wie ist das bei Ihnen mit den Teerezepturen: Stellen Sie noch welche zusammen oder weichen Sie auf Fertigprodukte aus?
Wie viele Teemischungen stellen Sie her?
Immer positiv denken!

Tanja Candels

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #1 am: 10. Oktober 2011, 21:06:37 »
Mich würde das als Lehrkraft für Galenik an einer PTA-Schule auch interessieren. Wie hoch ist der Stellenwert von Teegemischen und welche Art von Rezepturen kommen vor?

Ingrid Tieke

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #2 am: 11. Oktober 2011, 13:38:03 »
Hallo Frau Candels,

wenn ich auf meine 16-jährige Apothekenpraxis zurückblicke, werden zu 70% halbfeste Rezepturen zubereitet. Am häufigsten kommen Verschreibungen mit den Stoffen, Triamcinolonacetonid, Erythromycin, Betamethasonvalerat oder Clobetasolpropionat vor. Danach folgen Lösungen und Kapseln. Zäpfchenherstellung ist da eher die Ausnahme. Durchschnittlich werden in Apotheken 10 bis 50 Rezepturen pro Woche hergestellt. Teemischungen werden meistens auf Nachfrage seitens der Kunden gemischt. Durchschnittlich kommen in eine Apotheke 1-2 Teemischungen pro Woche vor. Natürlich kann die Anzahl der Rezepturen enorm je nach Lage und Schwerpunkt schwanken.
Gruß TI
Caesar & Loretz GmbH
Produktmanagement, Caelo Rezeptur-Beratung
Rezeptur-Trainerin

Tanja Candels

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #3 am: 11. Oktober 2011, 19:36:47 »
Mich würde interessieren, welche Art von Teegemischen vorkommen. Standardisierte oder eher frei von Ärzten oder Heilpraktikern verordnete. Werden auch noch Infuse verordnet?
Schon mal danke für die Antworten. Finde die Idee dieses Forums klasse von der Fa. Caelo.

Ingrid Tieke

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #4 am: 11. Oktober 2011, 20:35:04 »
Es kommen eher frei komponierte Teerezepturen von Heilraktikern vor. Manchesmal auch aus einem Kräuterbuch.
Standardsierte Teerezepturen habe ich nur als Defektur hergestellt und aktiv an Kunden verkauft.

LG TI
Caesar & Loretz GmbH
Produktmanagement, Caelo Rezeptur-Beratung
Rezeptur-Trainerin

Achim Marliani

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #5 am: 21. Oktober 2011, 16:21:14 »
Bei uns kommen gemischte Tees so gut wie nicht mehr vor. Selbst lose Einzeldrogen lassen zugunsten von Filterbeuteln immer mehr nach.

Thomas Müller

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #6 am: 16. November 2011, 08:48:01 »
Auch bei uns sind die Teemischungen nicht häufig. Und wenn sie vorkommen, dann nicht von Ärzten, sehr selten von Heilpraktikern. Eher sind da die Zeitungsausrisse oder auch Geheimtipps (wir hatten vor einigen Jahren eine Welle mit Diabetikertee (Hafer, Bohnenhüle, Brennnessel)).
Ansonsten sind wir noch stolze Besitzer der alten Egwa-Wiweda-Teekartei. Und das haben wir dann auch noch etwas ergänzt. Zusammen mit dem Teeprogramm hat man da durchaus Möglichkeiten, seinen Patienten was anzubieten.

PS: Sinnvoller Zusatzverkauf: Teefilterhalter und die Teefilter. Wird oft zusätzlich mitgenommen.

Thomas Müller

Iris Mann

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #7 am: 18. April 2012, 11:35:27 »
Da ich in mehreren Apotheken Vertretung mache, habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Viele Apotheken lehnen den Aufwand von Teerezepturen ab (Eingangsprüfung, Lagerung etc.)Die ApoBetrO sieht eine getrennte Lagerung und Verarbeitung vor. Zum Glück gibt es noch einige Kollegen, die sich auf individuelle Teemischungen einlassen. Auch wenn es sich nicht rechnet, es ist UNSERE UREIGENE BERUFSPRAXIS!!! Ein Kunde berichtete mir, dass er in 4 Apotheken (ländlicher Raum) war, die eine Teemischung ablehnten (ich rede nicht von pharmazeutischen, sondern wirtschaftlichen Gesichtspunkten) Es war eine Mischung aus Löwenzahn, Stiefmütterchen, Bennnessel, Odermennig.
Wir bekommen noch recht viele unterschiedliche Mischungen aus einer Heipraktikerpraxis.

Jürgen Zörner

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #8 am: 19. April 2012, 15:02:04 »
Hallo, wir haben auch viele Teesrezepturen. (ca- 5/Woche)
Teil vom Heilpraktiker, von den Hebammen aber auch viel von Kunden die selbst was gemischt haben wollen.
Von Stoffwechselttees, Hustenmischungen ect. da ist alles dabei.  :cheer:
Liebe Grüße
D. Kunze

Tanja Candels

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #9 am: 26. Mai 2012, 20:30:27 »
Hallo!
Ich wäre an einer Rezeptur für einen Stoffwechseltee interessiert.
Vlg
Tanja Candels

René Wallis

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #10 am: 26. Juni 2013, 19:09:46 »
Zitat von: \"Tanja Candels\" post=201
Hallo!
Ich wäre an einer Rezeptur für einen Stoffwechseltee interessiert.
Vlg
Tanja Candels


Hallo,

ich bin Heilpraktiker und vermutlich etwas spät auf diese Frage aufmerksam geworden. Dennoch möchte ich sie nicht unbeantwortet lassen.
Zuerst muss natürlich geklärt werden was Sie, Frau Candels, unter einem Stoffwechseltee verstehen und was Sie von ihm erwarten. Für einen diuretischen Tee (wird häufig als Stoffwechseltee bezeichnet) werden andere Pflanzen benötigt als für einen Tee der den Stoffwechsel anregt.
Vielleicht habe ich ja Glück und Sie schauen nochmal rein  :)

R.Wallis

Tanja Candels

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #11 am: 17. Juli 2013, 22:34:56 »
War längere Zeit nicht im Forum. Ich wäre an einem Teegemisch interessiert, das den Stoffwechsel anregt.

René Wallis

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Aw: Status quo Teerezepturen
« Antwort #12 am: 18. Juli 2013, 13:17:28 »
Hallo,

als erstes muss erst einmal geklärt werden was unter einem Tee zur Stoffwechselanregung verstanden / erwartet / vernutet wird. In der Erfahrungsheilkunde trifft man diesbezüglich nicht selten auf Teemischungen die die Diurese anregen. Der Grundgedanke dahinter ist das eine forcierte renale Ausscheidung mehr Schadstoffe aus dem Körper transportiert und ein zügiges Ausgleichen (Trinkmenge erhöhen) den Körper reinigt.
Das ist in so manchen Situationen und bei einigen Beschwerdebildern sicher wünschenswert aber steigert nach meinem Wissenstand nicht den Stoffwechsel bzw. regt ihn an.
Stoffwechsel findet das ganze Leben lang statt und er erhöht sich dann wenn der Körper an Herausforderungen angepasst werden muss. Er adaptiert sich an die neue Lebenssituation. Ist man zum Beispiel mit gesteigerter körperlicher Belastung konfrontiert steigt der Stoffwechsel an, um die über die Nahrung gewonnene Energie schneller in die benötigten Bereiche zu transportieren. Ebenso müssen die Abbauprodukte schneller abtransportiert werden.
Am ehesten bemerkt man es selbst wenn Puls und Blutdruck infolge der Belastung steigen. Ähnliches geschieht wenn der Körper Wärme produzieren muss. Nur die Skelettmuskulatur ist in der Lage durch ihre Arbeit Wärme zu produzieren. Wenn wir frieren beginnen wir zu Zittern. Das ist der Mechanismus den wir brauchen, um die Körpertemperatur aufrecht zu erhalten. Sobald die Skelettmuskulatur diese Arbeit aufnimmt steigt der Energie- und Sauerstoffbedarf im Muskel an. Ein Muskel der zu zittern beginnt, um Wärme zu produzieren, steigert seinen Sauerstoffbedarf um ca. 200%.
Will man also den Stoffwechsel anregen sollte man die Skelettmuskulatur mit Arbeit versorgen. Neben regelmäßigen Sport bieten sich Teemischungen an die dieses unterstützen. Eine Teemischung die diesen Effekt untertsützt wäre z.B. eine die bei Erkältungskrankheiten verwendet wird, da sie z.B. Fieber einleitet oder generell die Körpertemperatur anhebt.
Denkbar wäre eine Teemischung wie:

Holunderblüten (Sambucci flos conc.) 40,0g
Lindenblüten (Tiliae flos conc.) 40,0g
Mädesüßblüten (Filipendulae ulmarieae flos conc.) 20,0g

M.f.spec. species diaphoreticae

D.S.: 2 TL mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und 10 Minuten bedeckt ziehen lassen. Die Tropfen vom Deckel (schwanger mit ätherischen Öl) wieder in den Tee geben und abseihen.

Dieser Tee könnte dreimal tägl. konsumiert werden. Allerdings ist auf die Kontraindikationen der einzelnen Bestandteile zu achten und die klinische Situation des Patienten mit in Betracht zu ziehen. Eine Frau in den Wechseljahren hat bestimmt keinen Bedarf an einen Tee der ihre Körpertemperatur nach oben treibt.

Diese Teemischung ist nur ein Vorschlag und sollte keinesfalls als Therapieoption ohne vorherige Untersuchung und Konsultation durch einen Heilpraktiker oder Arzt erfolgen.