Rezepturforum
Rezepturforum => Rezeptur => Thema gestartet von: M. Philipps am 22. Mai 2013, 07:43:29
-
Guten Morgen,
und wieder eine schöne Rezeptur.
Hab im Buch von Herrn Dr. Wolf gelesen, dass sich durch organische
Säuren wie Salicylsäure der Ketal-Rest von Triamcionolonacetonid
hydrolytisch spalten kann.
Meine Frage nun:
Wenn man die Rezeptur so herstellen würde und mit einer Haltbarkeit
von 4 Wochen versehen würde (da Ungt molle unkonserviert), wäre das in Ordung oder läuft die hydrolytische Spaltung des Ketal-Rests schneller ab? Ich meine, Ungt. molle hat ja auch nur sehr wenig Wasser.
Wenn das nicht geht, Austausch Salicylsäure gegen Harnstoff + jetzt die Frage,
welcher Puffer? Und dann natürlich noch Nachkonservieren mit Propylenglykol.
Bin dankbar um Hilfe,
M. Philipps
-
Ich sehe das Ganze ähnlich wie Sie. Ich habe mir gemerkt, dass man mangelndes Wissen über die möglichen Reaktionsabläufe nicht durch Verkürzung der Aufbrauchsfrist ausgleichen sollte.
Ich würde Salicylsäure durch Harnstoff ersetzen und den bekannten Citrat-Puffer pH 4,2 einsetzen.
Da Ungt. molle nur 10 % Wasser enthält würde ich den Harnstoff 1:1 in Wasser lösen, dass den Puffer bereits enthält und dann in die Grundlage einarbeiten.
Dieser pH-Wert wird auch vom Triamcinolonacetonid verkraftet. Konserviern nur wenn eine längere Aufbrauchsfrist als 4 Wochen wirklich benötigt wird.
Eine andere Frage ist, ob der \"alte Hund\" Ungt. molle nicht eleminiert werden sollte. Sie enthält erhebliche Mengen Wollwachs, das als allergen bekannt ist.
Vielleicht kann man Verordner/in dazu bringen die Lipohile Harnstoffcreme NRF mit Zusatz von Triamcinolonacetonid zu verordnen.
Mit kollegialen Grüßen,
Frank Gramberg-Schmidt
-
Salicylsäure-Triamcinolonacetonid-Rezepturen scheinen mir unproblematischer als hier dargestellt.
Die Ausführungen in der NRF-Online-Hilfe \"Triamcinolon zur Anwendung auf der Haut\" im Kapitel \"Kombinationen mit anderen Wirkstoffen\" belegen einen eher sorglosen Umgang mit dieser Kombination.
Zitat: \"Triamcinolonacetonid ist nur im stark Sauren zersetzungsempfindlich. Bei rezepturmäßiger Herstellung bestehen derzeit keine durch experimentelle Befunde begründeten Bedenken gegen die Kombination mit Salicylsäure,...\" ;)