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Rezepturforum => Rezeptur => Thema gestartet von: Widmaier am 07. Januar 2013, 21:42:57

Titel: Natriumedetat und Trometamol
Beitrag von: Widmaier am 07. Januar 2013, 21:42:57
Metronidazol 0,15g = 0,75%
Propylenglycol 1,0g = 5%
Natriumedetat 0,02g = 0,1%
Trometamol 0,05g = 0,25%
Polyacrylsäure 0,1g = 0,5%
Kaliumsorbat 0,02g = 0,1%
Aqua purificata ad 20,0

Passt hier alles zusammen? Wer kann helfen?
Warum ist in dieser Rezeptur Natriumedetat und Trometamol zur pH-Einstellung, sowie Propylenglycol und Kaliumsorbat zur Konservierung drin. Wozu dient hier Polyacrylsäure??? :huh:

Danke schon im voraus! :)
Titel: Aw: Natriumedetat und Trometamol
Beitrag von: Nadja Engel-Winkinstern am 07. Januar 2013, 22:01:35
Polyacrylsäure ist ein Gelbildner.
Titel: Aw: Natriumedetat und Trometamol
Beitrag von: Wolf am 08. Januar 2013, 08:39:01
Die Rezeptur entspricht der standardisierten NRF - Vorschrift
\"Hydrophiles Metronidazol - Gel o,75 % (NRF 11.65.\"
Titel: Aw: Natriumedetat und Trometamol
Beitrag von: Widmaier am 08. Januar 2013, 11:44:11
Vielen Dank! :)
Titel: Aw: Natriumedetat und Trometamol
Beitrag von: Närrin am 29. Januar 2013, 14:50:30
kann mir hier jemand sagen für folgende stoffe drin sind

natriumedetat und trometamol : wie schon genannt zur pH einstellung?
kaliumsorbat und propylenglycol: wie schon genannt als konservierungsmittel?

Irgendwie sind mir diese zwei fragen nicht deutlich wenn ich ins NRF schaue.
Titel: Aw: Natriumedetat und Trometamol
Beitrag von: Wolf am 29. Januar 2013, 18:20:49
Eigentlich ist in der NRF-Vorschrift 11.65. (Ausgabe 2012/1) unter der Rubrik
\"Pharmazeutische Erläuterungen\" alles erklärt.
Polyacrylat- bzw. Carbomer - Gele entstehen erst dann, wenn die zunächst suspendierte Polyacrylsäure annähernd neutralisiert wird. Dies kann man mit anorganischen oder organischen Basen durchgeführt werden. In dieser Vorschrift wurde das organische Amin Trometamol dafür benutzt. Ab pH 5 und höher bildet sich spontan ein glasklares Hydrogel. Hier wurde auf einen pH von 5,4 eingestellt, auch mit Rücksicht auf das Stabilitätsoptimum von Metronidazol von pH 5.
Da der Wasseranteil in Hydrogelen und damit das Kontaminationsrisiko sehr hoch ist und das Wirkspektrum des Metronidazol recht schmal ist, wurde hier Kaliumsorbat als Konservierungsmittel eingesetzt.
Na-Edetat ist ein beliebtes Komplexierungsmittel und befindet sich z.B. in nahezu allen Dermatika mit Glucocorticoiden. Hier wie dort sollen eingeschleppte Schwermetall-Spuren komplexiert werden, damit sie hier nicht den oxydativen Abbau von Kaliumsorbat oder die Depolymerisierung des Carbomer-gels beschleunigen helfen.
Das Propylenglycol hat hier nicht die Funktion eines Konservierungsmittels - dazu ist es auch zu niedrig konzentriert - sondern die Funktion eines Moisturizers wie Glycerin, Sorbit u.ä.m. Außerdem fördert es die Quellung des Carbomers im Wasser.