Hallo Pflanze96,
grundsätzlich liegt die Wahl der Soll- und Grenzwerte erst mal bei Ihnen.
Normalerweise geht man in so einem Fall so vor, dass man eine ausreichend große Anzahl von einzelnd hergestellten Rezepturen (ja, getrennt hergestellten Rezepturen, nicht Proben aus einem Herstellungsgang!) mit dem gewählten Verfahren prüft und die Ergebnisse statistisch auswertet. Der Sollwert ist dann der Mittelwert aller Ergebnisse, die Grenzen nach oben und unten wählt man dann meist bei Mittelwert plus/minus zwei Standardabweichungen. Die Mindestzahl der zu testenden Rezepturen ist nicht fest vorgegeben, sollte aber aus statistischen Überlegungen keinesfalls unter 10 liegen, eher deutlich höher.
Da das aber mit einem erheblichen Aufwand verbunden ist, böte es sich hier an, erst mal nur z.B. 10 "Proben" herzustellen, anhand derer die Grenzen festzulegen und dann nach z.B. einem Jahr alle hergestellten Chargen statistisch auszuwerten, um dann evtl die Parameter anzupassen. Auch dieses Verfahren ist valide, macht die Industrie auch oft so.
Eine andere Frage stellt sich mir aber: Warum haben Sie das Wasseraufnahmevermögen gewählt? Klar, das ist ein klassischer Parameter für eine Reihe Grundlagen. Aber keiner der drei Bestandteile hat ein nenneswertes Aufnahmevermögen, nur in Vaselin bekommen Sie mechanische in wenig gebunden. Eigentlich würde ich das eher als Parameter für W/O-Grundlagen sehen. Wie wäre es stattdessen z.B. mit Surrogatparametern wie Schmelzpunkt, Vikosität oder Spreitbarkeit? Allerdings geb ich sofort zu, das bringt Sie nicht um die Grenzwert-Frage herum, denn auch da müssten Sie die Grenzwerte wie oben beschrieben selbst festlegen.
Gruß
Achim Marliani