Schönen Guten Abend,
Ich befürchte, da werden Sie nicht viele Antworten bekommen. Die Grundlagen sind in Deutschland nicht gebräuchlich. Vermute mal, die Anfrage kommt aus Österreich, oder? Kann Ihnen deshalb nur bedingt helfen, weil ich nicht einmal die Inhaltsstoffe der Grundlage evident nachrecherchieren kann.
Dipropar 28g (ähnlich Eucerin anhydr)
Sind Sie da sicher? Wenn dem so wäre, ist die Rezeptur schon aufgrund der Grundlagensysteme sehr wahrscheinlich inkompatibel. Da Diprosicc meinem Kenntnisstand nach eine O/W-Creme ist (65% Wasseranteil) wäre Sie mit einem W/O-Emulgator, wie Wollwachs, im Normalfall nicht mischbar.
Irgendwo habe ich aber eine Quelle gefunden, die besagt, Dipropar wäre eine reine Kohlenwasserstoff-Grundlage. Kann dies nicht verifizieren, sehen Sie das bitte selbst nach.
Unter der Prämisse, dass meine Recherchen bezüglich der Inhaltsstoffe zutreffen, müsste man aufgrund der Emulgatoren eine O/W-Emulsion erwarten. Allerdings kann ich Ihnen nicht beantworten, ob die Emulgatoren der Diprosicc eine stabile Emulsion unter dieser starken Verdünnung ausbilden können (wahrscheinlich ja) und, ob die den recht hohen Lipidanteil (>60%) abkönnen (wahrscheinlich nein) - alles ohne Gewähr, sind nur Vermutungen meinerseits. Schreiben Sie mal zum Abgleich die Inhaltsstoffe der beiden Grundlagen hier rein.
Folgende Rezeptur verklumpt bei 400 UpM sowie auch bei 1500 UpM (Topitec)
Kalt zusammengerührt? - glaube nicht, dass das funktioniert - klassisch aufschmelzen und kaltrrühren würde eher zum Ziel führen (wobei ich das aber bei dieser Komposition bezweifle - das Thesit erst am Ende des Prozesses auf einen Schlag zugeben)
Thesithaltige Rezepturen im Unguator zu rühren ist auch bei unkomplizierteren Rezepturen keine gute Idee, da dies meist zu rheologischen Veränderungen (Verflüssigung) der Emulsion führt. Ergo: Von Hand rühren
Kann diese Rezeptur überhaupt funktionieren?
Eventuell Paraffinanteil erniedrigen und Wasseranteil erhöhen, so dass Sie wieder bei 65% Wasseranteil landen (müssen Sie halt ausrechnen).
Aber: Ein Problem sollten Sie nicht übersehen: O/W-Cremes müssen im Normalfall ausreichend konserviert werden. Ob die Konservierung, welche per se in den 40g Diprosicc enthalten ist eine so starke Verdünnung ohne Wirkungsverlust übersteht, darf sehr stark bezweifelt werden. Also müssten Sie wohl auch über eine Nachkonservierung nachdenken.
Alle Angaben ohne Gewähr.
Welche Alternativen gibt es?
Im NRF gibt es zum Beispiel eine monographierte Hydrophile Polidocanolcreme 5%. Grundlage ist dort Basiscreme DAC. Müssen Sie halt mit dem Verordner klären, ob das in Frage käme.
Schönen Gruß aus Bayern