Guten Abend Frau K.,
hierzu fällt mir zunächst eigentlich nur ein: Noch viel mehr hilft offensichtlich noch besser als viel hilft viel
. Fertig-Arzneimittel mit annähernd vergleichbaren Kombinationen sind schon lange nicht mehr zugelassen. Außerdem sollten Magistralrezepturen nur in begründeten Ausnahmefällen mehrere Wirkstoffe enthalten.
1. Neomycin: Sollte wegen seiner stark sensibilisierenden Wirkung nur in begründeten Ausnahmefällen verwendet werden. Sind 0,5 % Neomycin gemeint,
dann müsste entsprechend auf Neomycinsulfat umgerechnet werden.
2. Chloramphenicol: Aufgrund der toxikologischen Nebenwirkungen auf geschädigter Haut, der Sensibilisierungsgefahr und der zumindest theoretisch
anzunehmenden Gefahr einer aplastischen Anämie nach Resorption nur in Ausnahmefällen anzuwenden. Konzentration erscheint mir etwas hoch? Habe
gerade keine Literatur zur Hand.
3. Kombinationen von Antimykotika und/oder Antibiotika mit Kortikoiden sind allenfalls sehr kurzfristig sinnvoll.
4. Therapeutisches Prinzip???
5. Was den pH-Wert anbelangt könnte das Ganze bei pH 6 halbwegs stabil sein, auch wenn das Wirkoptimum von Neomycin bei 7,8 liegt.
6. Chance der Kommunikation mit dem Arzt?
Dies sind einige Gedanken, die mir hierzu durch den Kopf gehen, ohne z. Zt. Literatur zur Verfügung zu haben.
Eine sinnvolle Alternative wäre ggf. die im NRF beschriebene Hydrophile Triclosan-Creme zur Grundlage zu machen und die Antibiotika völlig zu eliminieren. Hier könnten dann auch Harnstoff, die säurestabileren Antimykotika Bifonazol oder Miconazolnitrat und Triamcinolonacetonid oder besser Prednicarbat eingearbeitet werden. Das ganze dann mit dem bekannten Lacat-Puffer oder Citrat-Puffer versetzen. Kurzfristig einsetzen, anschließend kortikoidfrei weiterbehandeln.
Mit kollegialen Grüßen wünscht einen schönen Abend,
Frank Gramberg-Schmidt