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Autor Thema: Lidocain base/ Tetracain base/Tetracain HCl/hydrop  (Gelesen 18985 mal)

normen

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Lidocain base/ Tetracain base/Tetracain HCl/hydrop
« am: 12. Oktober 2012, 08:48:48 »
Guten Morgen, kann folgende Rezeptur angefertigt werden.

Lidocain Base                4,6g
Tetracain Base               0,7g
Tetracain HCl                0,7g
Hydrophobes Basisgel DAC ad 20,0g

Vielen Dank im Voraus!

Wolf

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Aw: Lidocain base/ Tetracain base/Tetracain HCl/hydrop
« Antwort #1 am: 12. Oktober 2012, 10:00:57 »
Ich möchte vor dieser Rezeptur warnen. Eine Herstellung in dieser Form würde ich ablehnen.
Lidocain - Base ist hoffnungslos überdosiert. Dies ist von besonderer Relevanz, wenn man bedenkt, dass diese Rezeptur ursprüglich aus Tätowierungsstudios in den USA kommt. Dort wird die Salbe nach jedem Nadelstich auf die Haut aufgetupft. Damit wird der Weg einer Resorption durch die Haut in die Blutbahn gebahnt. Die systemische Resorption von Lidocain-Base bringt erhebliche Risiken mit sich. Ich kann daher nur dringend anraten, die Konzentration auf maximal 5 % zu reduzieren.
Tetracain ist toxisch und daher auch rezeptpflichtig. Nach Resorption ist es ebenso bedenklich. Wenn möglich sollte es aus der Rezeptur eliminiert werden.
In letzter Zeit haben Ärzte, die sich der Lasermedizin verschrieben haben, diese Salbe als Hilfsmittel benutzt, wenn sie mit dem Laserkopf über die Applikationsstelle gehen. Hier muss das Gefährdungspotential anders betrachtet werden. Die Haut besitzt noch ein intaktes Stratum corneum und eine ungehinderte Resorption wie nach den Nadelstichen bei der Tätowierung ist hier nicht möglich, also das Risiko minimiert. Dennoch sollten Sie Rücksprache mit dem Verordner nehmen. Die überhöhte Konzentration von Lidocain stellt eine Unklarheit im Sinne der ApBetrO dar.

Pflüger

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Re: Lidocain base/ Tetracain base/Tetracain HCl/hydrop
« Antwort #2 am: 24. September 2014, 18:07:05 »
Wir haben erstmals die obige Rezeptur vorliegen. Das ganze wird als Praxisbedarf durch den Arzt für wenige Minuten auf intakter Haut des Patienten eingesetzt, um eine Oberflächenanästhesie für das Unterspritzen von Falten zu erreichen.
Meine Frage, wie stellt man sowas am besten her, um die Wirkstoffe homogen im hydrophoben Basisgel zu suspendieren? Kann man die Wirkstoffe (evtl. vorher im Mörser verreiben) in Paraffin anreiben und dann anteilsweise die Grundlage zugeben? Ich denke ein Gang über die Salbenmühle wird trotzdem von Nöten sein?
Ein anderer Herstellungsvorschlag förderte die Forensuche: Wirkstoffe in hochprozentigem Alkohol lösen und das ganze in das erwärmte Basisgel geben. Der Alkohol verfliegt dann. Das Oleogel lässt sich ja nicht aufschmelzen, inwieweit lässt es sich aber erwärmen, ohne das die Struktur nachhaltig Schaden nimmt?

Mit freundlichen Grüßen