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Autor Thema: Urea pura in Eucerin cum aqua und Unguentum Leniens  (Gelesen 19957 mal)

Heuer

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Urea pura in Eucerin cum aqua und Unguentum Leniens
« am: 13. März 2014, 15:23:38 »
Hallo,

Falls jemand Zeit hat bitte ich um Klärungshilfe und Diskussion folgender Rezepturen:

UP 5%
Eucerin c Aqua
Ungt leniens aa
ad 100,0

Dachte der Wasseranteil von eucca allein ist doch hoch genug, um Up im automatischen Rührsystem als Festsubstanz im Sandwichverfahren zu verarbeiten. Das Ergebnis war schlecht. Wir haben es also doch in der gleichen Wassermenge gelöst und  eingearbeitet. Das klappt, aber warum?
Wir verzichteten auf Pufferung bei einer Aufbrauchfrist von 4 Wo. Der PH lag bei 6,5. Ungt. Leniens ist nicht konserviert, die Grundlage eucca aber.
Sollte der Anteil Ungt leniens dennoch konserviert werden, evtl mit Propylenglykol, auch bei Abfüllung in einer Tube und der befristeten Laufzeit?

2. Frage:
Die Kombination der obigen Grundlage wurde auch verordnet mit Metronidazol 1%.
Die Herstellung erfolgte aus der mikronisierten Substanz mit Kühlmannschette und verminderten Rührparametern im Topitec.
Das Ergebnis war gut. Aufbewahrung kühl, Aufbrauchfrist 4 Wo. Ist das ok? In dieser Prozentigkeit liegt Metronidazol überwiegend gelöst vor, oder?

3.Frage:
Die Rezeptur Metronidazol 1% in Wolff Basiscreme klappte nicht bei Herstellung unter Verwendung des Vas.-Rezepturkonzentrats: Konglomerate.
Auch nicht bei manueller Herstellung in der Fantaschale, zu dem die NRF-Monographien immer raten. Nur im Topitec unter Verwendung der Substanz. Liegt es daran, dass sich das Metronidazol aus der Vaseline herauslöst in die wässrige Grundlage rekristallisiert?
Würde die Verwendung des Rezepturkonzentrates auch in der obigen Rezeptur mit Eucca/Ung.Leniens so ein schlechtes Ergebnis liefern.

Danke jetzt schon den Antwortenden!

Wolf

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Re: Urea pura in Eucerin cum aqua und Unguentum Leniens
« Antwort #1 am: 15. März 2014, 23:39:17 »
Zunächst erscheint die Mischung einer echten W/O-Creme mit einer Pseudo- oder Quasi-W/O-Creme nicht in sich plausibel. Es ist nicht nachvollziehbar, welchen Sinn diese Mischung machen soll.
Um Harnstoff in der inneren Phase einer W/O-Creme lösen zu können, ist ein hoher Energieeintrag notwendig. Dieser darf jedoch nicht von Unguator oder Topitec erbracht werden, weil die dabei entstehende Prozesswärme die Zersetzung des Harnstoffs erst richtig anleiern würde. Es ist eleganter, Harnstoff in der 1 1/2fachen bis doppelten Menge Wasser kalt (!) zu lösen, zur Stabilisierung den Lactat-Puffer hinzuzufügen und diese Lösung ebenfalls auf kaltem Wege in kleinen Portionen in die W/O-Creme einzuarbeiten.
Das Suspendieren von Metronidazol sollte ebenfalls nicht mit Rührgeräten, sondern von Hand erfolgen (siehe auch NRF-Vorschrift 11.91.). Denn in der Wärme geht mehr Metronidazol in Lösung und rekristallisiert beim Abkühlen in großen oktaedrischen Kristallen.
Die Wolff Basiscreme ist ein Körperpflegemittel (Analysenzertifikat und Identitätsreaktion erforderlich !) und stellt eine O/W-Creme dar, die nur eine begrenzte Menge an Fetten oder Ölen oder Vaseline aufnehmen kann. Zu große Mengen führen zur Instabilität der Emulsion. Deshalb wäre es besser, mikronisiertes Metronidazol mit Paraffin. liq. anzureiben und dann in die Wolff Basiscreme einzuarbeiten.
Das Gemisch von Eucerin . c. aqua/Ungt. leniens könnte dagegen das Rezepturkonzentrat ohne Probleme aufnehmen.

MfG
Gerd Wolf

Heuer

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Re: Urea pura in Eucerin cum aqua und Unguentum Leniens
« Antwort #2 am: 21. März 2014, 12:37:45 »
Danke!

Noch einmal zu der Auswahl der Grundlagenmischung Euc. c.a. /Ungt. leniens:
Es spricht doch nichts dagegen?

Grüße

Wolf

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Re: Urea pura in Eucerin cum aqua und Unguentum Leniens
« Antwort #3 am: 21. März 2014, 23:25:00 »
Richtig Gravierendes zwar nicht, aber Unsinn ist es im Grunde doch. Wenn ein Arzt die Ungt. Leniens auswählt , dann macht er das mit dem Hintergedanken, dass es sich hier um eine  reizlose Grundlage, weil kein Emulgator zugegen ist, für eine sehr empfindliche Haut handelt. Dieses Prinzip wird durch das Zumischen der Eucerin. cum aqua ad absurdum geführt.

Gute Nacht
Gerd Wolf

Einhorn Apotheke

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Re: Urea pura in Eucerin cum aqua und Unguentum Leniens
« Antwort #4 am: 29. Juli 2014, 10:30:34 »
Guten Tag,

könnte denn die Krankenkasse die Erstattung für ein Kind auch verweigern, wenn es - wie auch wir finden -  eine Mischung ohne Sinn ist? Haben es als Verordnung für en 2 jähriges Kind als Pflegesalbe.

Viele Dank im Voraus,

LG Einhorn

Wolf

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Re: Urea pura in Eucerin cum aqua und Unguentum Leniens
« Antwort #5 am: 29. Juli 2014, 13:51:38 »
Hallo Einhorn-Apotheke,

nein oder sollte man besser sagen: so weit sind wir nun doch noch nicht.
Harnstoff ist nicht verschreibungspflichtig und darf deshalb Kindern bis zum 12. Lebensjahr verordnet werden. Ob die eingesetzte Grundlage entsprechend der Akuität und Hautbeschaffenheit angemessen und sinnvoll ist, kann auch eine bei der Krankenkasse angestellte PTA sicher aus der Ferne nicht beurteilen.

MfG
Gerd Wolf