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Autor Thema: Dokumentation von Rezepturen  (Gelesen 33233 mal)

Achim Marliani

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Dokumentation von Rezepturen
« am: 20. Oktober 2011, 15:25:48 »
Hallo miteinander,
wie haltet ihr das mit der Dokumentation von Einzelrezepturen? Macht das überhaupt schon wer? Und wenn ja, wie?

Im Laborprogramm Lennartz gibts so eine Funktion zwar, aber ich finde die ziemlich umständlich zu bedienen. Und das Programm von Wepa für den gleichen Zweck auch und noch dazu extrem teuer.

Achim Marliani

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #1 am: 21. Oktober 2011, 13:46:51 »
Nur mal zur Info und als Ergänzung meiner Frage: Hier ist mal der Text des heute veröffentlichten Referentenentwurfs der neuen Apothekenbetriebsordnung zu diesem Thema:

------------------ Zitat Referentenentwurf §7 ApoBO---------------------
Bei Rezepturen, die erstmalig oder selten in der Apotheke angefordert werden und daher nach nicht standardisierten Herstellungsvorschriften hergestellt werden, ist die jeweilige Rezepturanforderung von einem Apotheker nach pharmazeutischen Gesichtspunkten zu beurteilen, eine Plausibilitätsprüfung durchzuführen und die einzelnen Herstellungs-schritte im Voraus festzulegen. Die Plausibilitätsprüfung muss insbe-sondere die Dosierung, die Applikationsart, die Art und Menge der Wirkstoffe und der Hilfsstoffe, die Kompatibilität der Rezepturbestand-teile und deren Haltbarkeit sowie die Haltbarkeit des Endproduktes beinhalten und ist zu dokumentieren.
(1b) Die Herstellung ist so zu dokumentieren, dass ihre Nachvollziehbarkeit, insbesondere der eingesetzten Ausgangsstoffe und ihrer Einwaage gegeben ist. Darüber hinaus sollte das Protokoll auch Angaben zum Namen des Patienten und des verschreibenden Arztes oder Zahnarztes, oder bei Arzneimitteln zur Anwendung bei Tieren, zum Namen des Tierhalters und der Tierart sowie zum Namen des verschreibenden Tierarztes, oder bei Rezepturen, die auf Kundenanforderung hergestellt werden, zum Namen des Kunden enthalten. Die formale Überprüfung des angefertigten mit dem angeforderten Rezepturarzneimittel muss durch einen Apotheker schriftlich (Freigabe) erfolgen.

Tanja Candels

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #2 am: 21. Oktober 2011, 16:47:45 »
Im Galenik-Praktikum wird bei uns jede Rezeptur dokomentiert. Wichtig sind uns besonders alle Einwaagen incl. Ch.B, eine Endgewichtskontrolle und IPCs. Ohne Doku geben die Schüler kein Präparat ab. Unsere Protokolle sind ähnlich wie die NRF-Protokolle, vielleicht etwas übersichtlicher auf 1 DinA4-Seite.

A.Ramm

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #3 am: 17. November 2011, 13:08:25 »
Hallöchen!
Wir dokumentieren jede rezeptur!
inhalt der  dokumentation: ärztliche Verschreibung, Recherche, Kurzanweisung zur Herstellung, Prüfung auf Inkompatibilitäten, evtl. Absprachen zur Dosierung, Wägeabschnitte, Etikett, Aufbewahrung wie Herstellungsprotokolle
Gruß A.Ramm

TOPITEC® Kompetenz-Center

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #4 am: 12. Dezember 2011, 10:02:30 »
Guten Tag liebe Kolleginnen und Kollegen,
zweifelsohne ist die Dokumentation der  Apotheken-Herstellungen eine sehr wichtige Begleit-Tätigkeit. Das BMG plant nicht ohne Grund diese zukünftig für ALLE Herstellungen, also auch für magistrale Zubereitungen, vorzuschreiben.
Aufgrund der Vielzahl der zu berücksichtigen Daten und Informationen kommt die Apotheke an einer PC-gestützten Dokumentation m. M. kaum vorbei. Die effiziente Erstellung einer Herstellungsanweisung/-vorschrift mit allen relevanten Hinweisen aus z. B. NRF, GHS, den Sicherheitsbewertungen; Hygienevorschriften usw. bedarf schon einer solchen Lösung. Hinzu kommen die automatisierte Erfassung der Wägeergebnisse, die Anbindung von Rühr-Systemen, das Drucken von Etiketten und Packungsbeilagen, die Anbindung an Warenwirtschafts-Systeme (Taxierung) sowie das Erstellen eines Protokolls. Das Dokumetations-Programm „TOPITEC® DokuManager“ aus dem Hause WEPA Apothekenbedarf bietet bereits jetzt eine Fülle dieser Leistungen/Hilfen.
Und das zu günstigen und fairen Konditionen.

Mit freundlichen Grüßen aus Hillscheid
C. Schwan

Achim Marliani

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #5 am: 12. Dezember 2011, 14:17:35 »
Hallo Herr/Frau Schwan,

da muß ich jetzt mal kurz drauf antworten.

Zitat von: \"Schwan\" post=61
Aufgrund der Vielzahl der zu berücksichtigen Daten und Informationen kommt die Apotheke an einer PC-gestützten Dokumentation m. M. kaum vorbei. Die effiziente Erstellung einer Herstellungsanweisung/-vorschrift mit allen relevanten Hinweisen aus z. B. NRF, GHS, den Sicherheitsbewertungen; Hygienevorschriften usw. bedarf schon einer solchen Lösung.


Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Eine EDV-gestützte Dokumentation ist auch m.E. praktisch unumgänglich, wenn man denn überhaupt dokumentieren muß/will.

Zitat von: \"Schwan\" post=61
Hinzu kommen die automatisierte Erfassung der Wägeergebnisse, die Anbindung von Rühr-Systemen, das Drucken von Etiketten und Packungsbeilagen, die Anbindung an Warenwirtschafts-Systeme (Taxierung) sowie das Erstellen eines Protokolls. Das Dokumetations-Programm „TOPITEC® DokuManager“ aus dem Hause WEPA Apothekenbedarf bietet bereits jetzt eine Fülle dieser Leistungen/Hilfen.
Und das zu günstigen und fairen Konditionen.


So, hier wirds spannend.

[ul]
  [li]Anbindung von Waagen: Da kann man sich glaub ich trefflich drüber streiten. Bei uns scheiterts allein schon an räumlichen Gegebenheiten, weil es für die Analysenwaage leider in der Rezeptur keinen Aufstellplatz geben kann. Und eine Anbindung in einen zweiten Raum hinein ist nicht machbar. Abgesehen davon möchten wir das so auch nicht, weil es manchmal einfach unpraktisch ist.[/li]
  [li]Anbindung WaWi/Taxation/Etikettendruck: Ging bei uns nicht. Mußte also anders (so wie vorher schon) gelöst werden.[/li]
  [li]Protokoll erstellen: Na ja, dafür ist das Programm ja auch primär gedacht... Auch wen normalerweise eine wöchentliche Freigabeliste praktischer ist als Einzelprotokolle.[/li]
  [li]Ich habe mir die Demoversion angesehen und finde das Programm an einigen Stellen unnötig umständlich in der Bedienung. Und die Suche nach schon erstellten Protokollen ist für mein Dafürhalten unterirdisch.[/li]
  [li]Fair stimmt sicherlich. Wir haben immer gut mit Wepa zusammengearbeitet. Aber günstig... Ich finde 600,- + MwSt nicht wirklich günstig. Zumal, wenn man einen großen Teil des Programmes nicht nutzen kann.[/li]
[/ul]

Das Ganze hat uns dazu bewogen, uns so ein Dokuprogramm nach unseren Vorstellungen selber zu erstellen. By the way: Im Laborprogramm Dr. Lennartz ist eine Dokumentation der Rezepturen auch möglich, zwar nicht so komfortabel, dafür aber kostenlos.

Gruß
Achim Marliani

TOPITEC® Kompetenz-Center

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #6 am: 13. Dezember 2011, 15:17:19 »
Hallo Herr Marliani,

es freut mich, dass Sie sich das Dokumentations-Programm bereits angesehen haben.
Natürlich sind die Ansprüche, Anforderungen und die räumlichen Gegebenheiten in jeder Apotheke unterschiedlich.
Eine Gegneral-Lösung für Alle gibt es aus diesem Grunde auch nicht.
Wie Sie wissen ist eine Software nie fertig und wird ständig aktualisiert und weiter entwickelt.
Neue Anforderungen, bessere Performance usw. sind dabei tägliches Brot; So auch beim TOPITEC® DokuManager.

Im Übrigen, das Labor-Programm nach Dr. Lennartz kostet doch auch Geld, oder?

Mit freundlichen Grüßen
Claudia Schwan

Achim Marliani

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #7 am: 14. Dezember 2011, 08:08:34 »
Hallo Frau Schwan,

klar, das ist natürlich nur meine persönliche Meinung. Software ist eigentlich immer ein Prozeß, weniger ein Produkt. Nur derzeit gefiel mir der Topitec-Dokumanager halt nicht.

Im Übrigen habe ich gerade gesehen, dass ab dem jetztigen Programmupdate unserer Wawi die Anbindung ans Toptitec-Programm doch geht, allerdings natürlich auch nur gegen Zusatzgebühren.

Und ja, klar kostet das Laborprogramm nicht wenig Geld. Was ich meinte, war nur, dass da eine Möglichkeit der Rezepturdokumentation _ohne_ Zusatzkosten drin steckt.

Bertram

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #8 am: 13. Februar 2012, 15:30:11 »
Hallo,
kennt jemand ein EDV-Programm, daß auch eventuelle Korrekturfaktoren berücksichtigt (s. NRF...)?!
Wir speichern jede Rezeptur mit Patientenname und ggf. Verordner, aber ohne Herstellungsprotokoll, eben wg. s.o. ...
(Es macht keinen Sinn, wenn die Solleinwaage nicht der \"offiziellen\" Verordnung entspricht, siehe Clindamycin-HCl oder eben Erythromycin etc.)
Außerdem: Wie geht man bei Chargenmischungen bei der Herstellung um,- z.B. bei Salbengrundlagen ...
Da sind m.E. die \"Offizin-Apo\"-Programme der Industrie (... und dem NRF ...) weit hinterher!
D.h. bei ernstgenommener Dokupflicht: Alles von Hand schreiben ...  :dry:

Hat jemand eine andere Lösung?

Gäbler

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #9 am: 24. Februar 2012, 16:44:23 »
Ich habe heute von meiner Laborchefin auferlegt bekommen mich mit diesem Thema zu befassen...  :cheer:
Wir haben im Durchschnitte 5 Rezepturen pro Tag und viel Streß, so wie wohl fast jeder. Wir haben da mal von Caelo diese A5 Dokumentationszettel bekommen, aber damit habe ich persönlich gar nicht erst angefangen, weil es mir für jede Rezeptur einzeln viel zu lange dauert. Jetzt dachte ich mir, ich mache für jede Rezeptur im Computer eine schöne Vorlage, in der die Grundsagen schon voreingetragen sind und die kann man dann jedesmal ausdrucken kann und Einwagen etc. handschriftlich ergänzt. Aber gerechnet sind das dann 5 Rezepturen pro Tag x 6 Tage x 4 Wochen = 120 DinA4 Blätter pro Monat!!! Wo soll man das alles 5 oder 3? Jahre lagern???

Es gibt als Alternative das Topitec Dokumanager System. Man kann da wohl auch was im Laborprogramm machen, aber nach dem was ich hier lese ist das auch aufwendig. Kennt ihr sonst noch eine Möglichkeit?? Eine Firma, die gerade ein Programm dafür rausbringt oder ähnliches???
Toll wäre natürlich sone Späße wie wenn die Charge gleich aus dem Laborprogramm übernommen wird, Etikett gleich ausdrucken oder ähnliches.
Aber zuerst würde mich interessieren, ob es sonst noch Alternativen auf dem Markt gibt????

Achim Marliani

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #10 am: 24. Februar 2012, 16:55:16 »
Hallo,
tja, Alternativen.... wie ich schon vorher geschrieben habe, fanden wir alle Alternativen nicht so klasse  :( .
Ich hab uns darum schließlich selbst ein Programm zur Rezepturdoku entwickelt, dass an das Lennartz-Laborprogramm ankoppeln kann zwecks Übernahme der Prüfdaten.
Bei Interesse wäre ich durchaus bereit, das gegen einen gewissen Betrag (längst nicht so viel wie für das Wepa-Programm!) weiterzugeben. Dann aber bitte direkt Kontakt mit mir aufnehmen unter info@linden-apotheke-mg.de

Achim Marliani

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #11 am: 24. Februar 2012, 16:59:11 »
@ Bertram:

>kennt jemand ein EDV-Programm, daß auch eventuelle Korrekturfaktoren >berücksichtigt (s. NRF...)?!

Warum das denn? Einfach die tatsächliche Einwaage so dokumentieren, wie sie sich aus dem Korrekturfaktor und der Soll-Einwaage ergibt. Oder soll das Doku-Programm die tatsächliche Einwaage aus diesen Daten selbst errechnen können?

>Außerdem: Wie geht man bei Chargenmischungen bei der Herstellung um,- z.B. >bei Salbengrundlagen ...

Ganz einfach alle verwendeten Chargen der Grundlage dokumentieren. Geht bei meinem Programm problemlos.

Achim Marliani

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Aw: Dokumentation von Rezepturen
« Antwort #12 am: 06. Juli 2012, 13:01:51 »
Weil es derzeit ja scheinbar (noch?) kein wirklich geeignetes Programm zur Dokumentation nach der neuen ApoBO gibt, haben wir uns entschlossen, unser Programm endgültig offiziell zu vertreiben:

www.rezepturdoku.de

Wer Interesse daran hat, kann sich das Ganze gerne ansehen. Ein Haken derzeit noch: Die Demoversion wird noch ein paar Tage auf sich warten lassen, sie ist noch nicht ganz fertig.