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Autor Thema: Zinkoxid 20 Acid. Sal. 0,6 Hydrocortison 1g Ol Jecor/ Ungt emul. aa ad 100  (Gelesen 7754 mal)

Einhorn Apotheke

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Hallo, wir haben ein paar Fragen zur folgenden Rezeptur:

Zinkoxid                                  20,0g
Salicylsäure                               0,6g   
Hydrocortison                            1,0g
Ol Jecoris
Unguentum emulsificans aa ad 100,0g

Obwohl es eine wasserfreie Grundlage ist, haben wir bedenken bezüglich dem Zinkoxid und der Salicylsäure!
Denn wie ich in dem Buch "Rezepturen-Probleme erkennen, lösen, vermeiden" von Dr. Wolf verstanden habe, sollte es bei der Kombination Zinkoxid und Salicylsäure auch keine wasseraufnehmende Grundlage sein, was hier aber zutrifft!

Die Frage ist, was nun? Der Arzt besteht auf diese Rezeptur, denn er verordnet die seit 40 Jahren und wenn wir es nicht hinbekommen, sollen wir es einer anderen Apotheke überlassen, die würden das schon schaffen  ::)

Lieben Gruß, Japs

Wolf

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Da mein Name genannt wurde, möchte ich auch etwas dazu sagen. Schon beim Verreiben von Salicylsäure mit Zinkoxid kann es zu einer Reaktion zum Zinksalicylat kommen. In aktuellen Standardwerken der Dermatologie findet man zu dieser Salzverbindung keinerlei Aussagen. Nur in einer alten Ausgabe des Hager aus dem Jahr 1967 ist der Hinweis zu finden, dass es bei "Gonorrhoe, Hautkrankheiten (welche?), Conjunctivitis usw. als Streupulver oder in 0,2 %iger Lösung" gebraucht wurde.
Wenn man eine O/W - Absorptionssalbe auf die Haut aufträgt, ist mit Folgendem zu rechnen. Die Haut gibt ständig Feuchtigkeit ab (= TEWL), die an der Applikationsstelle von der O/W - Absorptionssalbe aufgenommen, sprich einemulgiert wird. D.h. es entsteht also an dieser Stelle eine O/W - Creme, die erst so die idealen Voraussetzungen für eine Reaktion zwischen Salicylsäure und Zinkoxid schafft.
Damit dies nicht geschieht, sehe ich nur 2 Auswege:
1.) Austausch gegen eine Hydrophobe Salbe, wie z.B. Hydrophobes 
     Basisgel DAC
2.) Austausch von Zinkoxid gegen Titandioxid
     Titandioxid ist reaktionsträge und wird deshalb nicht mit Salicylsäure reagieren. Allerdings besitzt Titandioxid eine wesentlich schwächere Wirkung als Zinkoxid.

MfG
Gerd Wolf

Einhorn Apotheke

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Vielen Dank für Ihre Rückmeldung!

Ja Vorschlag NR 2 habe ich ihm direkt vorgeschlagen, da kam gleich ein "nein" und man könnte ja weniger Zinkoxid nehmen, 15 % -.- .

Ich habe sogar eine "Testrezeptur" hergestellt und diese stehen lassen, um zu sehen, was damit passiert.
Dies ist nun einen Monat her (habe die Rezeptur hergestellt und mit Fall 5 analog dem NRF die Haltbarkeit auf 2 Wochen gesetzt), meiner Meinung nach hat sich die Rezeptur STARK verflüssigt.

Aber Vorschlag Nr. 1 werden ich ihm ans Herz legen, mal sehen was er dazu sagt.

Vielen Dank!

LG Japs