Hallo liebe Frau Grün,
tja -
aus meiner Sicht geht die Plausibilitätskontrolle tatsächlich so weit,
dass hier die Abgabe verweigert werden könnte ev. sogar müßte.
Ja, daraus folgt eine Auseinandersetzung und frau macht sich nicht nur Freunde. Klar - nervig.
Haben Sie denn bereits ein Fax an den Hautarzt geschickt oder ist das \"bleibt unbeantwortet\" eine Annahme?
Möglicherweise könnte folgendes Vorgehen helfen:
Für die Plausibilitätsprüfung wäre es sinnvoll, den Arzt zu einer schriftlichen Antwort einzuladen, dass er die Behandlung in der Menge und Dauer für begründet hält und dies dann in der Plausibilitätsprüfung zu dokumentieren. Ansonsten würde ich die Herstellung ablehnen - denn dann läge die Verantwortung komplett bei Ihnen. Therapiekonzept unplausibel - Rücksprache mit dem Arzt - keine Antwort - keine Abgabe. Fragen darf frau bzw. muss sie. Wenn der Arzt meint, dies sei sinnvoll, dann sollte er auch bereit sein, dies schriftlich zu formulieren - da könnte es eine von Ihnen vorformulierte Faxantwort zum \"Ausfüllen\" geben - dann können Sie die Antwort als seine Therapiefreiheit, zu der er dann auch stehen sollte, interpretieren und dokumentieren, dass der Arzt auf der Abgabe bestand. Wenn er dazu nicht bereit sein sollte, stellt sich die Frage: warum nicht? Doch nicht so toll? Eine Rückfrage braucht es aber wenigstens. Stillschweigendes Bedienen geht eher nicht.
Dem Kunden gegenüber könnte Sie dies dann auch genauso erklären: eine derart lange Therapie ist ungewöhnlich und mit Nebenwirkungen behaftet und bedarf der Rückfrage und der explitziten Aussage des Arztes, dass eine solche Therapiedauer in seinem Fall wirklich angemessen ist. Wenn diese nicht positiv erfolgt, dann dürfen/wollen/werden Sie diese Rezeptur nicht herstellen. Nicht weil Sie dem Pat. etwas weg nehmen wollen, sondern SIe sich Sorgen um die zukünftigen Folgen machen - zum Wohl des Pat.!!
Schwierig ist es natürlich immer noch, da Sie diese Rezepturen bis dato wohl immer bedient haben. Da wird es für alle Beteiligten herausfordernd zu argumentieren und zu verstehen, was sich plötzlich verändert hat. \"Haben wir doch immer verordnet, immer bekommen, immer gemacht.\"
Ich hoffe, ich konnte etwas weiter helfen.
Grüße aus Berlin
Regine Suchantke