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Autor Thema: Hydriertes Erdnussöl als Grundlage  (Gelesen 7607 mal)

Foxi

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  • Beiträge: 20
Hydriertes Erdnussöl als Grundlage
« am: 10. Januar 2014, 17:29:58 »
Hallo,

für einen Patienten haben wir regelmäßig eine Rezeptur die als Grundlage Hydriertes Erdnussöl enthält. Er soll sich damit 3 x täglich die Kopfhaut eincremen (Keine Sorge, er trägt kein Kopfhaar ;-) )
Nur ist bei niedriger Raumtemperatur die Masse sehr fest und das Auftragen gestaltet sich schwer. Wir haben selbst probiert sie aus der Drehdosierkruke zu bekommen, schier unmöglich.
Deshalb haben wir versucht eine flüssige Komponente zu ergänzen. Sinnvoll wäre ja, wenn es nicht zur visokitätsverbessernd, sondern auch irgendwie weiterführend nützlich wäre. Zudem haben wir den Eindruck, dass Hydrierte Erdnussöl will auch nicht mit allem zusammen.

Wir haben bislang probiert:
- Propylenglykol (konservierend, aber ist ja gar kein Wasser drin)
- Dickflüssiges Paraffin (Ließ sich schlecht einarbeiten)
- Glycerol


Vielen Dank für weitere kreative Vorschläge

Eicke

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  • Beiträge: 92
Aw: Hydriertes Erdnussöl als Grundlage
« Antwort #1 am: 11. Januar 2014, 08:35:19 »
Moin,
warum wird hydriertes Erdnussöl genommen? Man könnte doch einfach einen Teil davon mit normalen Erdnussöl austauschen. Das ist flüssig und sollte sich gut einarbeiten lassen.

Wolf

  • Mitglied
  • Beiträge: 1.953
Aw: Hydriertes Erdnussöl als Grundlage
« Antwort #2 am: 11. Januar 2014, 11:32:46 »
Hallo Frau/Herr Eicke,

laut Definition der Ph. Eur. soll hier ein so genanntes Lipo - Gel hergestellt werden. Dieser Typ von Vehikel-System erzeugt wie auch ein Kohlenwasserstoff-Gel (KW-Gel) auf der Haut eine totale Okklusion mit nachfolgendem Wärme - und Feuchtigkeitsstau, der vom Patienten als recht unangenehm empfunden werden kann. Ist das vom Arzt wirklich so beabsichtigt? Ist die Kopfhaut etwa sehr trocken und schuppig? Dann ließe sich ein solches Vehikel-System für eine gewisse Zeit vertreten.

Bei Erdnußöl handelt es sich um ein sehr fettes, pflanzliches Öl, das nicht in die Haut einzudringen vermag. Es \"trägt auf\", wie man unter Kosmetikchemikern sagt. In dieser Beziehung wäre ein besseres Öl das süße Mandelöl, das von allen pflanzlichen Ölen am besten in die Haut einziehen kann. Es wird aus diesem Grund auch gerne in kosmetischen Augencremes eingesetzt.
Durch den Zusatz eines W/O - Emulgators kann das Lipo - Gel seine totale Okklusion in eine mäßige Okklusion umwandeln. Folgende Formulierung hat sich bei mir bewährt:

Cera alba               18,o - 26,o g
Oleum Cacao              4,o g
Triglyceroldiisostearat
       oder
Softisan 649             5,o g
Ol. neutrale             4,o g
Ol. amygdalar.      ad 100,o g

Durch die Variation von Cera alba kann die jeweilige gewünschte, dem Patienten angenehme Konsistenz eingestellt bzw. angepaßt werden.

MfG
Gerd Wolf