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Autor Thema: Metronidazol 2% Sulfur 1% Emuls. aquos stabil?  (Gelesen 8725 mal)

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Metronidazol 2% Sulfur 1% Emuls. aquos stabil?
« am: 19. Juli 2012, 15:14:36 »
wie es ja so treffend heißt, profitieren Sie von dem Wissen anderer:

habe folgenden ärztl. Wunsch einer Anfertigung,sprich ein Kassen-Rezept:

Metronidazol 0,6 ergibt 2%
Sulfur praecipit. 0,3  ergibt 1%
Ungt. emuls. aquos. ad 30,0
S.: für Gesicht abends
(Anwendung erfolgt langfristig quasi täglich,Pat. ist über 80)

meine Überlegungen bislang: dermatologische Fertigprodukte enthalten 0,75 % Metronidazol. Dort mag das mehr oder weniger wasserlösliche Metronidazol in Lösung vorliegen. In meiner o.g. Rezeptur wäre hierfür vermutlich zuwenig Wasser enthalten um eine gesättigte max. 1% Lösung zu erzeugen.Rein rechnerisch käme ich auf 2,9% Metronidazol/Wasser , das wäre vermutlich mehr als übersättigt.
Somit wäre ein Teil suspendiert der andere gelöst.
In meiner Literatur finde ich nichts über Wechselwirkungen rsp. Reaktionen v. Schwefel ( auch in feinverteilten Form) mit Metronidazol. Allerdings erscheint mir die Dosis des Schwefels ungwöhnlich niedrig.( üblich wäre 4-10%)
Die des Metronidazols scheint hingegen dermal mit 0,5 -3% üblich.
Konservierung wäre wohl wg. Metronidazol nicht notwendig. Aber evtl. ein Ansäuern. Falls ich die fertige Sorbinsäurhaltige emulsificans verwenden würde hätte ich gleich den gewünschten pH.
Reaktionen zwischen Schwefel,Sorbinsäure,Kaliumsorbat u. Metronidazol wären mir auch nicht bekannt.

mit freundlicher Bitte um Kommentare
Danke

P.S. hab inzwischen weiter gelesen und in der Literatur Claus Garbe/Holger Reimann 2.Auflage 2005 wird der 2% Zubereitung eine bessere Stabilität zugesagt, da hier weniger Kristallwachstum auftritt.(NRF 11.92 u. NRF 11.91) Konservierung ist dort ( wasserhaltiges nichtionisches Liniment NRF 11.92)  Kaliumsorbat in ansäuernder Kombination mit Citronensäure ( die vermutlich aus d. K-Sorbat Sorbinsre. freisetzt)
im Buch des Hr. Wolf wird die Notwendigkeit der manuellen Zubereitung zur Vermeidung der Umkristallisation bzw. des Kristallwachstums hingewiesen, da bei Benutzung z.B. des Topitecs das Produkt durch Reibungswärme zeitweilig erwärmt wird.Bleibt nur der Schwefel als unbekannter Faktor

Tanja Przyklenk

  • Gast
Aw: Metronidazol 2% Sulfur 1% Emuls. aquos stabil?
« Antwort #1 am: 20. Juli 2012, 06:14:19 »
Hallo,

die aufgeführten Überlegungen sind alle richtig.
Zum Schwefel habe ich leider auch keine anderen Informationen
gefunden. Die früheren Zubereitungen mit Schwefel zur kutanen
Anwendung waren (soweit ich etwas gefunden habe) immer Pasten.
Deshalb ist die Frage ob man es mit Metronidazol in
Wasserhaltiger hydrophiler Salbe alleine versucht und evtl.
eine Paste mit Schwefel als Ergänzung in Betracht zieht.
(Hinweise zu einer Schwefelpaste liefern die Rezepturhinweise
des NRF).

Gruß

T.P.

Zück

  • Mitglied
  • Beiträge: 206
Aw: Metronidazol 2% Sulfur 1% Emuls. aquos stabil?
« Antwort #2 am: 20. Juli 2012, 15:24:01 »
Kompatibilität von Metronidazol und Schwefel mit Grundlage gegeben (Fagron-Tabelle)
pH-Werte oK, Schwefel säuert u.U. sogar etwas an, besonders wenn er gut abgelagert.
Schwefel in Zubereitungen wurde früher übrigens mit allen möglichen Grundlagen kombiniert -
Rezepturempfehlungen von Abitima, Glaxo-Dermatikagrundlagen, Karrer/Spirig u. Wolff
liegen in meinen Altbeständen.

Schönes Wochenende

G.Zück