Neomycinsulfat löst sich recht gut in Wasser und wird deshalb auch in der
hydrophilen Außenphase der O/W-Creme gelöst vorliegen.
Neomycinsulfat gehört zu den kationischen Wirkstoffen und wird mit dem
Natriumcetylstearylsulfat in Ungt. emlsific. aquos. in einer Jonen-Reaktion
zu einem neuen Salz reagieren. Damit verliert das Antibiotikum seine Wirkung
und der Teil des Emulgators, der in diese Reaktion einfließt, funktionslos.
Eine daraus resultierende Instabilität wird nicht zu sehen sein, weil Ungt.
emuls. aq. im Überschuß vorhanden ist.
Eine O/W - Creme mit einer W/O-Creme zu mischen, stellt sowohl aus therapeutischer als auch aus galenischer Sicht einen \"Kunstfehler\" dar. Häufig
steckt dahinter der Gedanke des Verordners, die wasserreiche und fettarme
O/W-Creme mit der W/O-Creme \"aufzufetten\".
Sinnvoller wäre es, die Basiscreme DAC hier einzusetzen, da sie etwas mehr Fett (= 33 %) als eine klassische O/W-Creme enthält. Durch das Silikonöl
kommt es zu einer weiteren Auffettung der Rezeptur und so zu einer Über-
gangssituation von einer ambiphilen hin zu einer lipophilen Creme.