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Autor Thema: geht diese Rezeptur  (Gelesen 12038 mal)

Petra Schwenk

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geht diese Rezeptur
« am: 22. August 2013, 14:00:20 »
folgende Rezeptur soll angefertigt werden
Clotrimazol  1%
Triclosan 1%
Triamcinolonacetinid  0,05%
Unguentum emulsificans aquosum  ad 300,0g

Arzt besteht auf dieser Rezeptur

Hogeback

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Aw: geht diese Rezeptur
« Antwort #1 am: 22. August 2013, 14:33:18 »
es gibt hier eine sooo schöne Suchfunktion..... ;)

Kuplent

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  • Beiträge: 645
Aw: geht diese Rezeptur
« Antwort #2 am: 22. August 2013, 14:49:51 »
auch wenn es die Suche gibt:   ;)

die Rezeptur ist aus Stabilitätsgründen nicht ganz unproblematisch, da Sie nur einen sehr engen pH-Korridor zur Verfügung haben, wenn Sie mit Sorbinsäure(/Kaliumsorbat) vorkonservierte Ungt. emul. aqu. DAB verwenden und alle pH-Optima beachten.

Unter pH 5,5 hydrolisiert Clotrimazol. Über pH 5,5 ist die Vorkonservierung mit Sorbinsäure/Kaliumsorbat nicht mehr wirksam. Triclosan und Triamcinolonacetonid funktionieren bei pH 5,5. Ergo: Diesen pH braucht Rezeptur

Leider ist vorkonservierte Ungt. emul. aqu. DAB meist in einem pH-Bereich unter pH 5. Und da fangen die Probleme dann an.

Schöne Grüße

Wolf

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Aw: geht diese Rezeptur
« Antwort #3 am: 22. August 2013, 20:49:16 »
Hallo Frau Schwenk,

schlagen Sie doch dem Arzt vor, das säurelabile Clotrimazol gegen das säurestabile Miconazolnitrat oder Bifonazol auszutauschen. Alle drei Wirkstoffe gehören der gleichen Gruppe der Azol - Antimykotika an.

MfG
Gerd Wolf

Claudia Wegener

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Aw: geht diese Rezeptur
« Antwort #4 am: 27. September 2013, 15:46:04 »
Hallo, Herr Wolf,

wie ist es denn mit der Verträglichkeit von Miconazolnitrat (kationisch) und dem anionischen Emulgator in der Ungt. em. aquos.? Kann man die Wechselwirkung vernachlässigen?

Weitere Frage: Sie machen in Ihrem Buch darauf aufmerksam, daß beim optimalen pH für Betamethasonvalerat die Konservierungsmittel (Sorbinsäure) versagen - also drauf verzichten (Ungt. em. aquos. hat immerhin 70% Wasser) und Aufbrauchfrist auf 1 Woche begrenzen? Sollte ja sowie ob der Potenz des Glucocorticoids so kurz sein, oder ;)

Schönes Wochenende!
Claudia Wegener

Kuplent

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Aw: geht diese Rezeptur
« Antwort #5 am: 27. September 2013, 15:59:34 »
Hallo,

bin zwar nicht Herr Dr. Wolf, antworte aber mal kurz vor Feierabend:

Miconazolnitrat sollte aufgrund seiner extrem schlechten Wasserlöslichleit keine Interaktionen mit dem Lanette N-Emulgator in UEA machen.

Betamethasonvalerat sollte im Normalfall auf pH 4,2 gepuffert/eingestellt werden. Ich sehe da keine Probleme mit Sorbinsäüre. Fragt sich eher, ob man überhaupt puffern muß, wenn man eine Grundlage hat, die mit Sorbinsäure vorkonserviert ist, da der pH-Wert sowieso um diesen Bereich schwirrt.

Schönes Wochenende

Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Aw: geht diese Rezeptur
« Antwort #6 am: 30. September 2013, 08:23:16 »
Hallo Frau Wegener,

wenn auch Kollege Kuplent einen Teil der Antwort schon gegeben hat, möchte ich noch einmal auf Ihre Bemerkung bezüglich des Betamethasonvalerat und der angeblichen Unwirksamkeit von Sorbinsäure eingehen. Ich habe diese Stelle in meinem Buch nicht gefunden.
Es kann eigentlich nur so verstanden werden.
Betamethason-17-valerat hat sein Stabilitätsoptimum bei pH 3,5. Die Mischung von Sorbinsäure und Kaliumsorbat hat ihr Wirkoptimum zwischen pH 4 und 6. Da man zur Stabilisierung des Betamethason-17-valerat in wasserhaltigen Vehikel-Systemen stets einen Citrat-Puffer mit einem pH von 4,2 einsetzt, liegt man dann genau in diesem Wirkoptimum - Bereich.
Die alleinige Konservierung mit Sorbinsäure, wie sie z.B. im DAB steht, hat sich in Untersuchungen von Nürnberg et al. an Hand der Nichtionischen hydrophilen Creme DAB als wenig optimal erwiesen. Die Autoren fanden daher in Versuchen die Mischung von o,o5 % Sorbinsäure und o,o7 % Kaliumsorbat (+ o,o5 % EDTA) als wesentlich optimaler heraus.

MfG
Gerd Wolf

Claudia Wegener

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Aw: geht diese Rezeptur
« Antwort #7 am: 30. September 2013, 14:10:53 »
Hallo, Herr Dr. Wolf,

vielen Dank für Ihre Klarstellung. Die Passage in Ihrem Buch, die ich meiner Auslegung zugrunde gelegt habe, findet sich auf Seite 110 oben (ebook) im Kapitel \"Stabilitätsprobleme in Individualrezepturen\". Wenn ich den Text heute morgen nochmal ausgeschlafen lese  :blush:, deckt sich das mit Ihrer Klarstellung. Also: Pufferung von Betamethasonvalerat-Rezepturen im Bereich pH 4,2 mit Citratpuffer; Konservierung mit Kaliumsorbat / Sorbinsäure - reicht auch Kaliumsorbat / Citronensäure , wie im NRF oft angewendet? Überdies würde ich die Aufbrauchfrist auf 4 Wochen begrenzen.

Die Unwirksamkeit von Sorbinsäure bezieht sich auf den sauren pH-Wert von wässrigen Salicylsäurezubereitungen, die aber ja selbst konservierend wirkt.
Das nächste Mal werde ich solche Überlegungen nur ausgeschlafen anstellen  :silly:

Herzliche Grüße

Claudia Wegener