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Autor Thema: Ichthyol/Triclosan/Sulfur/Zinkoxid....  (Gelesen 7095 mal)

Czerwenka

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Ichthyol/Triclosan/Sulfur/Zinkoxid....
« am: 12. September 2013, 08:00:35 »
Folgende Rezeptur kommt aus einer alteingesessenen Hautarztpraxis:

Ichthyol    1,5
Triclosan   1,0
Sulfur      0,75
Zinkoxid   10,0
Aqua       20,0
Propylenglycol 5,5
Hydrophile Salbe ad 50,0

ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich an dieser Rezeptur \"kochen\" soll.
Auf den ersten Blick ist sie sehr suspekt aber ich tue mich schwer z.B. in wie weit der ph- Wert u.ä. von Bedeutung sind. Vielleicht kann ja wer helfen.
Danke

Frau Czerwenka

Czerwenka

  • Mitglied
  • Beiträge: 13
Aw: Ichthyol/Triclosan/Sulfur/Zinkoxid....
« Antwort #1 am: 13. September 2013, 09:16:04 »
Ich habe natürlich parallel auch recherchiert,
weiß jetzt, dass es Sulfur pracipitatum sein muß und alle anderen Wirkstoffe
scheinbar zueinander passen, was den ph Wert angeht, der sich mit Propylenglycol im neutralen einpegeln dürfte.
Schwierig scheint mir die uneinheitliche Datenlage zu Zinkoxid. Auf dem Rezepturschieber der Firma Fagron wird es als kationisch eingeordnet und damit inkompatibel mit der anionischen hydrophilen Salbe.
Beim Herstellen, Anreiben von S,ZnO und Triclosan mit Popylenglycol sah alles noch gut aus, bei der Zugabe von hydrophiler Salbe wurde das Ganze irgendwie flockig, wie saure Milch. Die fertige Lotion war wieder homogen und nach Stehen lassen etwas fester. Auf der Haut sah auch alles gut aus. Wir haben die Haltabrkeit auf 4 Wochen begrenzt und die Rezeptur so abgegeben.
Frau Czerwenka

Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Aw: Ichthyol/Triclosan/Sulfur/Zinkoxid....
« Antwort #2 am: 13. September 2013, 21:16:08 »
Hallo Frau Czerwenka,

ich sehe noch folgende Probleme.
1.) Triclosan hat sein Wirkungsoptimum bei pH 5. Dieses Optimum müßte mit einem Citrat-Phosphat-Puffer pH 5 (siehe Ph.Eur. im Anschluss an den Reagenzien-Teil) 5 % bezogen auf die Gesamtmenge eingestellt werden.
2.) Unter dieser Voraussetzung kann ZnO als Kation mit dem phenolischen und anionischen Triclosan reagieren, wobei die Wirkstoffe ihre Wirkung verlieren würden. Diese Reaktion könnte nur vermieden werden, wenn man ZnO gegen Titandioxid austauschen würde. Letzteres ist zu reaktionsträge.
3.) Das Verhältnis von Wasser zur Hydrophilen Salbe ist sehr ungünstig. Es dürfte sich keine optimale Emulsion bilden. Das optimale Phasenverhältnis wäre wie in der Ungt. emulsific. aquos. (UEA) 70 : 30. Eine zusätzliche Konservierung wäre mittels Propylenglycol oder anderer Konservierungsmittel nicht notwendig, da bereits Triclosan konservierend wirkt.
Es wäre vor allem anderem erst eine stabile O/W - Emulsion zu garantieren. Einfachheitshalber würde man gleich die UEA einsetzen und darin die Feststoffe suspendieren und zum Schluß das Ichthyol auf die Oberfläche gießen.

Mfg
Gerd Wolf