Mundspüllösung ???

[pta09/01]

Habe folgende Verordnung einer Zahnarztpraxis erhalten:

Triamcinolonacet. 0,2
Lidocain HCl      2,0
Nystatin          0,01
Aqua dest    ad 200,0 g

1. Es entsteht keine Lösung, da Nystatin praktisch unlöslich in Wasser ist.
2. Auch Triamcinolon geht nicht wirklich im Wasser zu lösen.

--> Es entsteht also eher eine Suspensionslösung, die aufgeschüttelt werden muss?!

Meine Frage: Kennt jemand diese oder eine ähnliche Rezeptur, oder hat damit Erfahrung gemacht?
Ich habe eine Haltbarkeit von 1 Woche veranschlagt und die Lagerung im Kühlschrank empfohlen, sowie vor Gebrauch schütteln.

Nur ganz wohl ist mir bei der Abgabe dieser Anfertigung nicht gewesen!

Gruß Katrin

[Przyklenk]

Hallo,

eine ähnliche Zubereitung findet man im NRF unter der Nummer
7.14.

Dort wird Hydrocortisonacetat verwendet, kein Triamcinolonacetonid.
Nystatin ist dort auch nicht enthalten.
Beim Nystatin sollte die Konzentration in I.E. angegeben werden,
da es chargenbedingt zu Konzentrationsschwankungen kommt.
Generell ist ein stabile Suspension in Wasser sehr schwierig.
Da die Zubereitung sehr flüssig ist, wird es für den Patienten
schwer, die Rezeptur anzuwenden. Hier kann es zu erheblichen
Schwankungen des Wirkstoffgehaltes kommen (der letzte Schluck ist
dann evt. konzentrierter).
Vermutlich wird sich das Nystatin und das Kortison sehr schnell absetzen.
Nystatin Suspension ist im NRF 21.4. zu finden.
Dort wird das Nystatin mit Glycerol angerieben. Das wäre sicher
eine Möglichkeit, um auch dieser Zubereitung etwas Stabilität
zu verleihen. Evtl. könnte man überlegen, ob durch Zugabe einer kleinen
Menge eines Gelbildners eine bessere Konsistenz erreicht wird.

Die Haltbarkeit ist mit einer Woche im Kühlschrank in Ordnung.
Sollte eine längere Aufbrauchfrist nötig sein, wäre die Zubereitung
zu konservieren.

Gruß

T.P.

[Wolf]

Ich stimme Ihnen, Frau Przyklenk, voll zu. Als Hydrogel-
Bildner würde ich Hydroxyethylcellulose in einer
Konzentration von 1,5 % - 2 % empfehlen.
Man könnte auch versuchen, statt einer Suspension eine
Lösung allerdings ohne Antimykotikum zu konzipieren. Damit
wäre auch die Dosierungsgenauigkeit eher gewährleistet.
(siehe DAZ Nr.46 v. 18.11.2010., S. 5269-5272)