Ein Hautarzt in unserer Nähe verordnet ständig folgende Rezeptur:
Clobetasolpropionat 0,1 g
Salicylsäure 5,0 g
Harnstofflösung 1:1 12,0 g
Unguentum Cordes ad 100,0 g
Da mir die Rezeptur Bauchschmerzen bereitet, habe ich dem Hautarzt die Probleme erläutert:
1. Salicylsäure und Harnstoff sind im wässrigen Milieu inkompatibel (Komplexierung und Hydrolyse)
2. Esterspaltung des Corticoids im sauren Milieu
3. Harnstoff löst sich nicht 1:1 in Wasser
4. Zwei keratolytische Stoffe sind meines Erachtens sowieso überflüssig
Auf meine beiden Lösungsvorschläge:
a) Eliminierung Salicylsäure und Lösen des Harnstoffs 1:2 in Wasser sowie Pufferung auf pH 4,2
oder
b) Eliminierung des Wassers und Einsatz reinen Harnstoffs im wasserfreien System
bekam ich leider keinerlei Reaktion und wurde am Telefonat abgewürgt, die Salbe solle wie verordnet hergestellt werden.
Soweit so gut, dem ärztlichen Willen habe ich mich gebeugt BIS mehrere Male Patienten die Salbe zurückbrachten wegen größerer Agglomerate (Auskristallisieren des Harnstoffs/Salicylsäure bzw. der KOmplexe? oder Hydrolyse/Esterlyse-Produkte?).
Ja nun gut, meine Frage: Wir lassen jetzt das Wasser weg, arbeiten zunächst das Corticoid+Harnstoff ein, zum Schluss die Salicylsäure und bearbeiten die Salbe mit dem Dreiwalzenstuhl nach Fertigstellung. Wäre das eine akzeptable Lösung für diese Problemrezeptur???
Über weitere Vorschläge wäre ich sehr dankbar.
LG S.Weisheit