Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung

Suche


Caelo-News

Navigation

Neueste Beiträge

Autor Thema: NAPHAZOLIN  (Gelesen 11691 mal)

Harth-Kolbeck

  • Mitglied
  • Beiträge: 21
NAPHAZOLIN
« am: 17. Juni 2013, 09:27:50 »
Guten Tag,
zur folgenden Rezeptur hätte ich Fragen:

Glucose 2,5
Naphazolin 0,05
Prednisolon 0,05
Aqua pur. 10,0
Menthol 0,05
Eucerin anh. 10
Miglyol 27,35

ist sie so kompatibel, wie lange ist sie haltbar, wo lagern ?
Für eine längere Haltbarkeit war auch die Überlegung ob es sinnvoll ist Aqua pur. durch Aqua kons. zu ersetzen.
Ich bedanke mich schon mal im Vorraus für Ihre Rückmeldung.
MFG

Kuplent

  • Mitglied
  • Beiträge: 645
Aw: NAPHAZOLIN
« Antwort #1 am: 17. Juni 2013, 16:19:50 »
Es gibt eine NRF-Online Rezepturhilfe \"Nasensalben und Nasenemulsionen\", die Sie, falls Sie NRF-Abonnent sind, auf der Webseite der Pharmazeutischen Zeitung herunterladen können. Dort ist eine ähnliche Grundlage beschrieben.

Enstehen wird eine W/O-Creme, die unkonserviert nur kurz haltbar ist, auch insofern da Sie bei Anwendung, falls Sie in einer Tube mit Nasenapplikator oder in einer Tropfmontur abgefüllt wird (je nach Konsistenz), starker Kontaminationsgefahr ausgesetzt ist. Eine Konservierung wäre sicher überlegenswert, wobei ich nicht sicher bin, ob die Parabene so eine glückliche Wahl sind. Überlegenwert wäre z.B. 20% des verwendeten Wassers gegen Propylenglykol zu tauschen um zu konservieren (ergo dann: 2,0 Propylenglykol, 8,0 Aqua pur.).  

Schöne Grüße

Wolf

  • Mitglied
  • Beiträge: 1.953
Aw: NAPHAZOLIN
« Antwort #2 am: 17. Juni 2013, 19:47:45 »
Wie die meisten so genannten Nasenemulsionen so hat auch diese Formulierung einen typischen, gravierenden \"Konstruktionsfehler\".
Die Menge an Ölen wie hier das Miglyol wurde viel zu hoch gewählt, um von der W/O-Creme Eucerin. anhydric. + Wasser stabil aufgenommen werden zu können. Laut Literatur können keine stabilen, flüssigen Emulsionen mit Hilfe von Wollwachs oder Wollwachsalkoholen gewonnen werden. Dazu sind ganz andere, spezielle flüssige W/O-Emulgatoren in Kombination mit festen W/O-Emulgatoren erforderlich.
Darüberhinaus gibt es noch physiologische Bedenken gegenüber besagten Nasenemulsionen. Die eingesetzten Öle können nach der Applikation aspiriert werden und führen dann zu Fremdkörpergranulomen in Bronchien und Lunge. Daher sollten diese flüssigen Nasenemulsionen in eine halbfeste Form überführt werden, indem die Ölanteile zugunsten der Grundlage reduziert werden.
Folgende weitere Maßnahmen und Vorgehensweisen wären empfehlenswert.
Glucose und Naphazolin-HCl sollten im Wasser (+ Propylenglycol) gelöst und dann in Eucerin. anhydric. einemulgiert werden.
Statt Prednisolon sollte Prednisolonacetat (im Verhältnis 1:1) eingesetzt und in der fertigen Emulsion eingearbeitet werden. Menthol wird im (mengenmäßig reduzierten) Miglyol gelöst und der Emulsion hinzu gefügt.

Harth-Kolbeck

  • Mitglied
  • Beiträge: 21
Aw: NAPHAZOLIN
« Antwort #3 am: 19. Juni 2013, 09:03:53 »
Danke für die Informationen, die Herstellung hat gut geklappt.
Grüße