In letzter Zeit fliegen uns gehäuft Rezepte von einem Hautarzt ein, der scheinbar ein großer Fan von der Kühlsalbe ist, da er bei durchweg jeder Rezeptur diese als Grundlage verordnet.
Nun kam uns folgendes in die Hände:
Erythromycin 4%
Ungt. leniens ad 100,0 < 50,0
Bei Erythromycin gehen bei einem ja ohnehin schon immer die Warnlichter an und ich schlug sofort im \"Plausibilitäts-Check Rezeptur\" vom Deutschen Apotheker Verlag nach. Siehe da: In der Tabelle zu \"Bekannte Kompatibilitäten von Wirkstoffen und Grundlagen\" wurde die Kompatibilität von Erythromycin in Kühlsalbe bestätigt - allerdings bis zu einer Konzentration von 2%! Da Kühlsalbe in den letzten Rezeptur-Fortbildungen mir mehrmals als ohnehin völlig ungeeignete Rezepturgrundlage unter die Nase gebunden wurde und ich keinerlei Informationen dazu fand, ob die 4%ige Konzentration auch kompatibel sei, griff ich zum Telefon und rief die Arztpraxis an in der Hoffnung, dass diese einfachshalber die Grundlage in Linola oder Wolff Basiscreme ändern könnten und alle wären glücklich.
Natürlich Fehlanzeige, da ich auf eine extrem unkooperative Arztpraxis gestoßen bin. Zickige Erstreaktion von der Arzthelferin war zunächst, dass sie diese Rezeptur ja schon seit Jahren so verschreiben. Als ich daraufhin ihr (versuchte!) zu erklären, dass eine 2%ige Kompatibilität in Kühlsalbe nachgewiesen sei, ich jedoch bei 4%iger Konzentration keinerlei Informationen gefunden hätte und es nicht auszuschließen sei, dass die Rezeptur dann evtl. instabil sei, quatschte sie mir nur dazwischen und meinte wir sollen ja eh nur 50,0 g herstellen, da wären es ja wieder 2,0 g (auf dem neuesten Stand der Prozentrechnung schien sie nicht gerade zu sein). Sie meinte dann ich solle mich bei einen der zwei Nachbarapotheken melden, die seien schließlich auch in der Lage dies herzustellen - Danke für das Gespräch!
Habt ihr Erfahrungen mit der Verarbeitung von Erythromycin in Kühlsalbe in so einer hohen Konzentration? Ich nehme an, dass ich den pH-Wert mit Trometamol wahrscheinlich noch optimieren muss. Zusätzlich eine wässrige Trometamol-Lösung in eine Quasi-Emulsion sind ja nicht gerade vorteilhaft :S
Haltbarkeitsbeschränkung auf 4 Wochen?