Ich sehe das Problem etwas anders als Herr Kinget.
Salicylsäure und Triamcinolonacetonid sind zwei recht
lipophile Substanzen, die sich auch nur in ausreichend
lipophilen Lösungsmitteln lösen lassen. Durch den hohen
Zusatz von Wasser wird die Lipophilie des Isopropanol
derart verringert, dass beide Wirkstoffe oder zumindest
einer von beiden ausfallen muss.
Folgender Gedanke des Verordners könnte hinter dieser
galenisch bedenklichen Maßnahme stecken. Es ist sicher
unbestritten, dass Isopropanol auf Dauer die Haut
austrocknet. Um diesen Nachteil zu kompensieren, hat der
Verordner gemeint,den Alkoholgehalt durch die Wasserzugabe
zu senken. Dies ist jedoch der falsche galenische Weg!
Logischer wäre es, das Fett, welches der Isopropanol der
Haut entzieht, der Haut wieder zurückzugeben, indem man
die alkoholische Lösung \"auffettet\". Eine solche
Vorgehensweise finden Sie in der NRF-Vorschrift 11.45.
\"Fettender Salicylsäure-Hautspiritus\". Eine solche
Optimierung Ihrer Rezeptur finde ich im Sinne des Verordners
und des Patienten weitaus adäquater.