Das Ziel aller unserer Bemühungen in der Rezeptur sollte es sein, eine weitgehende Harmonie aller Stabilitäts- und Wirkoptima von Wirkstoffen und Hilfsstoffen, also auch von den Grundlagensystemen, herzustellen.
Deshalb muss die jeweilige verordnete Grundlage immer mit in die Überlegungen der Kompatibiltät der Wirkstoffe mit den Hilfsstoffen in den Grundlagen einbezogen werden.
An diesem Rezepturbeispiel würden die Überlegungen in folgender Weise ablaufen müssen.
1.) Gentamycinsulfat hat sein Wirkoptimum bei pH 7,8. Die sich daraus ergebende Frage lautet: wie kann die Basiscreme DAC diesen pH garantieren oder sichern? Eine aktuelle pH - Messung mit einem fein graduierten pH - Indikatorstäbchen mit 3 Farbzonen und Halbschritt-pH-Angaben, Lief.: Fa. Fagron) sollte hier Klarheit bringen. Wenn der pH tatsächlich bei 6 liegen sollte, dann muss an eine Nachjustierung mit Trometamol (in o,1 g - Schritten unter pH-Kontrolle) gedacht werden.
2.) Triamcinolonacetonid besitzt ein Stabilitätsoptimum bei pH 6,5 - 7. Hiermit würde das pH - Milieu in der Basiscreme direkt harmonieren. Ab pH 8 wäre mit einer Beeinträchtigung der Stabilität des Moleküls zu rechnen.
Zum Schluss sollte noch kurz die mikrobielle Stabilität der Basiscreme DAC beleuchtet werden. Als konservierendes Agens fungiert das Propylenglycol in der Basiscreme DAC. Es wirkt als einziges Konservierungsmittel pH - unabhängig. Also wären keine weiteren Maßnahmen zu ergreifen.