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Autor Thema: Erythromycin mit Triamcinolonacetonid und Clotrima  (Gelesen 21686 mal)

Michaela Preuß

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Erythromycin mit Triamcinolonacetonid und Clotrima
« am: 08. Mai 2012, 18:55:10 »
Erythromycin mit Triamcinolonacetonid ist machbar laut NRF, aber was wenn dann auch noch Clotrimazol mit in die Basiscreme DAC eingearbeitet werden soll? Verändert sich der pHso, dass das Ganze instabil wird? Reibe ich mit Mittelkettigen Triglyceriden an oder mit Propylenglycol??

Wolf

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Aw: Erythromycin mit Triamcinolonacetonid und Clotrima
« Antwort #1 am: 08. Mai 2012, 21:48:11 »
Um Ihre Frage zu beantworten, sollte man sich zunächst die pH-Stabilitätsoptima und
den pH der Grundlage anschauen:
Erythromycin         pH 8 - 8,5
Triamcinolonacetonid      pH 6,5 - 7
Clotrimazol       pH 7 - 8
Basiscreme DAC       pH 6 - 7
Die pH - Optima der 3 Wirkstoffe liegen relativ nahe beieinander. Lediglich der pH der Basiscreme DAC ist hierfür nicht ganz optimal.
Es könnte jedoch sein, dass nach Zugabe von und durch die Base Erythromycin allein in der nahezu neutralen Basiscreme ein alkalischer pH erzeugt wird. Bitte überprüfen Sie dies mit einem pH - Stäbchen mit 3 Farbzonen. Eigene Untersuchungen mit 1 % Erythromycin in Basiscreme DAC konnten dies bestätigen. Ein eventuell gemessener pH - Wert von 8 wäre für Clotrimazol noch und für Triamcinolonacetonid so gerade eben noch tolerabel.
Eine andere Problem - Lösung stellt der Austausch von Erythromycin gegen ein Antiseptikum wie Chlorhexidindigluconat dar (vgl. Hydrophile Chlorhexidindigluconat-Creme o,5 % / 1 % (NRF 11.119.)). Eine solche gravierende Veränderung der Rezeptur muss selbstverständlich mit dem Verordner abgesprochen werden.

Wolf

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Aw: Erythromycin mit Triamcinolonacetonid und Clotrima
« Antwort #2 am: 08. Mai 2012, 21:49:36 »
Zum Anreiben der Feststoffe empfehle ich Oleum neutrale bzw. Mittelkettige Triglyceride.

Galenik

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Aw: Erythromycin mit Triamcinolonacetonid und Clotrima
« Antwort #3 am: 15. April 2013, 12:39:58 »
Hmm, irgendwie vermisse ich die Diskussion um die Plausibilität der Kombi von Antibiotikum und Antimykotikum. Wäre es nicht sinnvoll (sprich: plausibel), von vornherein nur eins der beiden einzuarbeiten? Von mir aus in kleiner Menge auch mit dem Cortison kombiniert, anschließend eine Salbe ohne Cortison. Oder bin ich da zu altertümlich?  :whistle:

Wolf

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Aw: Erythromycin mit Triamcinolonacetonid und Clotrima
« Antwort #4 am: 16. April 2013, 08:11:04 »
Es ist nicht unsere Aufgabe, so sagte kürzlich der BAK-Präsident Dr. Kiefer in einem Seminar vor Fortbildungsbeauftragten aller Apothekerkammern in Eschborn,
eine Rezeptur im pharmakologischen Sinne \"tot zu optimieren\". Es geht nur darum, die galenische Sinnfälligkeit zu überprüfen, ob z.B. die pH-Stabilitätsoptima in einer Kombination von Wirkstoffen miteinander harmonieren oder nicht oder ob die Stabilität des einen Wirkstoffs durch einen anderen Wirkstoff beinträchtigt wird.

Wir können natürlich unter uns über manche Kombination von Wirkstoffen pharmakologisch streiten, aber dies sollte nicht Thema eines Gesprächs mit dem Arzt sein. Das gehört eben zu seiner therapeutischen Freiheit.

MfG
G. Wolf