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Autor Thema: clotri/traim/salicayl/glycerol/ethanol  (Gelesen 7201 mal)

normen

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clotri/traim/salicayl/glycerol/ethanol
« am: 07. Januar 2013, 10:15:14 »
Einen wunderschönen Guten Morgen,

Wiedermal eine plausibilitätsignorante Rezeptur von meiner Lieblingsdermatologin, aber kreativ daß muss man ihr eingestehen.

Clotrimazol    1%
Triamcinolon 0,1%
Acid. Sal.     3%
Glycerol      10%
Ethanol       70%  

Die Salicylsäure würde ich gegen Urea austauschen wollen. Wieviel Urea ist nötig um die gleiche Wirkung der Salicylsäure 3% zu errechen? Ist es auch nicht besser Triamcinolon acetonid zu verwenden?
Natürlich bin ich über weitere Anmerkungen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen

Wolf

  • Mitglied
  • Beiträge: 1.953
Aw: clotri/traim/salicayl/glycerol/ethanol
« Antwort #1 am: 07. Januar 2013, 14:10:24 »
Ich würde eher sagen, dass Ihre Dermatologin negativ kreativ ist.
Clotrimazol wird bei pH 5 und kleineren Werten hydrolytisch gespalten und somit unwirksam. Die Salicylsäure erzeugt hier einen pH von 2 - 3 und dies bedeutete den sicheren \"Tod\" des Clotrimazol.
Säurestabiler als Clotrimazol ist Miconazolnitrat, ebenfalls ein Antimykotikum aus der Reihe der Azole. Man könnte es 1:1 austauschen.
Triamcinolon besitzt nur 1/10 der externen Wirkung von Triamcinolonacetonid und ist überdies 9 mal teurer als das Acetonid. Im Sinne der ApBetrO wäre dies eine Unklarheit und müßte vor Anfertigung der Lösung beim Arzt geklärt werden.
Die häufige Kombination von Salicylsäure und Glucocorticoiden beruht auf der längst überholten Vorstellung, dass Salicylsäure eine Art Carrier-Funktion für Kortisone übernimmt. Gloor et al. haben das schon vor vielen, vielen Jahren widerlegt und eine penetrationsfördernde Wirkung von Harnstoff für externe Kortikoide bewiesen. Man könnte hier 5 % Harnstoff einsetzen. Zur dessen Stabilisierung sollte dann noch der Lactat-Puffer hinzugefügt werden. Dann muss es natürlich bei dem Austausch von Clotrimazol gegen Miconazolnitrat bleiben.
Glycerol wirkt in Konzentrationen von 5 - 10 % als Moisturizer. Verordner glauben häufig, dass damit die austrocknenden Eigenschaften von Ethanol oder Isopropanol gemildert werden könnten. Das ist jedoch falsch. Nach Abdunsten des Alkohols wird Glycerin in konzentrierterer Form auf der Kopfhaut zurückbleiben. Ab einer Konzentration von 30 % wirkt Glycerin dehydratisierend, sorgt also für eine weitere Austrocknung. Sinnvoller wäre es, hier mit einem Rückfetter zu arbeiten, z.B. mit Octyldodecanol. vgl. hierzu NRF - Vorschrift 11.45.