Ich sehe ein Hauptproblem in der Salicylsäure. Wenn man Kompatibilitätstabellen verschiedener Autoren bezüglich der Kombination von Salicylsäure mit anionischen hydrophilen Cremes wie z.B. Ungt. emulsific. aquos. DAB oder Anionische hydrophile Creme SR DAC (NRF S.27.) befragt, so ist man verblüfft über die gegensätzlichen Aussagen:
a) Thoma: Salicylsäure 5 % + Ungt. emulsific. aquos. / kompatibel / 6 Wochen
b) Herzfeldt: Salicylsäure 5 % + Ungt. emulsifc. aquos. / inkompatibel / 18 Monate
c) PKH, Halle: Salicylsäure + Anionische hydrophile Creme SR DAC / inkompatibel
d) PKH, Halle: Salicylsäure + Wasserhaltiges Liniment SR DAC / inkompatibel
Ich vermag Ihnen dazu keine schlüssige Antwort zu geben. Möglicherweise steckt hier eine so genannte larvierte Inkompatibilität dahinter, die sich bekanntermaßen nicht sofort zeigt, sondern erst nach einiger Zeit offensichtlich wird.
Das Stabilitätsoptimum von Clobetasol-17-propionat liegt bei pH 4-6. Die Salicylsäure erzeugt in der anionischen O/W-Creme einen pH von mind. 3. Dieser pH-Wert liegt für mich zu weit weg von dem Stabilitätsoptimum von Clobetasolpropionat. Deshalb würde ich für den Austausch gegen Harnstoff unter Zusatz des Citrat-Puffers aus NRF-Vorschrift 11.76. plädieren. Mit dem Puffer wird gleichzeitig das Kortikoid und der Harnstoff vor Zersetzung geschützt.
Die verordnete Grundlage sollte in Form der fertigen Ungt. emulsific. aquos. DAB eingesetzt werden. Sie wäre auch schon vorkonserviert.