Zinkoxid wirkt in wasserhaltigen Zubereitungen katalytisch zersetzend auf Glucocorticoide. Bei Prednisolon geht das sehr schnell, bei Prednisolonacetat so langsam, dass eine Aufbrauchfrist von 4 Monaten ermöglicht wird.
Pasta Zinci mollis stellt vom Vehikel-Typ her ein lipophile Paste dar, deren Basis ein Kohlenwasserstoff-Gel ist. In dieser Menge kann er von der Ungt. emulsif. aquos. nicht aufgenommen werden. Die O/W-Emulsion wird daher brechen.
Auch unter dem therapeutischen Aspekt macht diese Mischung keinen Sinn und ist wenig plausibel. Eine hydrophobe Salbe, hier der Kohlenwasserstoff-Gel, ist indiziert bei einem chronischen Hautgeschehen und bei einer trockenen bis sehr trockenen Haut. Dagegen wird eine hydrophile Creme wie hier der Ungt. emulsific. aquos. bei einem akuten Hautgeschehen und bei einer normalen, feuchten oder fetten Haut angewendet. Beide Akuitäten und Hautbeschaffenheitszustände können schlechterdings nicht an ein und derselben Hautstelle auftreten.
Deshalb kann man sagen, dass ein Mischen von Kohlenwasserstoff-Gelen mit O/W-Cremes sowohl unter therapeutischen als auch unter galenischen Aspekten einen Kunstfehler darstellt.
Möglicherweise wollte der Verordner auch nur die wasserreiche O/W - Creme mit dem Vaselin-Paraffin-Gemisch \"auffetten\". Dann hätte der Verordner den falschen galenischen Weg beschritten.
Sinnvoller wäre es, stattdessen die Basiscreme DAC einzusetzen, die etwas fetter (= 33 %) als eine O/W-Creme, aber nicht so fett wie eine W/O-Creme ist.
Man könnte die Menge an Zinkoxid aus der Pasta Zinci mollis herausnehmen und in der Basiscreme DAC suspendieren. Wird eine längere Aufbrauchfrist als 4 Monate gewünscht, könnte das Zinkoxid auch gegen Titandioxid ausgetauscht werden.