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Autor Thema: ignoranz bei Ärzten /Praxen  (Gelesen 5333 mal)

Närrin

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  • Beiträge: 74
ignoranz bei Ärzten /Praxen
« am: 26. Oktober 2012, 15:19:48 »
hallo zusammen!

ich mache gerade mein halbjähriges praktikum in der Apotheke (bin demnach PTA praktikantin) und mache vor jeder Rezeptur die vorgeschriebene Plausibilitätsprüfung und schreibe ein herstellungsprotokoll.
Nun ärger ich mich immer wenn ich in den Praxen anrufen und auf ignoranz stoße...das wurde schon immer so gemacht und soll so bleiben.

Wie geht ihr damit um?

Parzefall

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  • Beiträge: 19
Aw: ignoranz bei Ärzten /Praxen
« Antwort #1 am: 26. Oktober 2012, 15:27:26 »
ein paar Beiträge vorher gibt es dazu eine diskussion

Dieter Kohlmann

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  • Beiträge: 2
Aw: ignoranz bei Ärzten /Praxen
« Antwort #2 am: 03. November 2012, 12:45:14 »
Ich will Ihnen ja nicht zu nahe treten, aber ein Anruf beim Arzt wg der Plausibilität einer Rezeptur kann nicht der Job einer PTApraktikantin sein.
Wenn es darum geht, einer Praxis etwas klarzumachen, (was diese als Kritik verstehen könnte), dann kann dies nur von einer/m Approbierten gemacht werden.  Wenn irgend möglich, führe ich (Chef) solche Telefonate selber und wenn möglich auch nicht mit der Arzthelferin, sondern dem Chef.
Ich will keiner PTA ihre Kompetenz streitig machen, aber ich verspreche Ihnen: MEISTENS klappt das so besser.

Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Aw: ignoranz bei Ärzten /Praxen
« Antwort #3 am: 03. November 2012, 13:36:51 »
Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, Herr oder Frau Kohlmann. Ich (auch Chef) habe mir immer solche Telefonate vorbehalten und mich darauf auch gut vorbereitet. Ich finde auch, dass es dazu auch eines gewissen psychologischen Geschicks bedarf. Wichtig erscheint mir dabei, den jeweiligen Optimierungsvorschlag einer Rezeptur nur positiv herüber zu bringen und die persönliche Erfahrung in den Vordergrund zu stellen. Besonders sorgfältig sollte man sich auf die möglichen Gegenargumente vorbereiten, welche da sind:
1.) Zitat: \"Ich verstehe überhaupt nicht, warum Sie mich anrufen. Ich verschreibe die Rezeptur seit über 10 Jahren und es hat deswegen noch nie eine Apotheke angerufen. Können Sie das nicht? Dann schicken Sie doch den Patienten in die nächste Apotheke.\"
2.) Zitat: \"Sie mögen vielleicht mit Ihrer Argumentation Recht haben. Ich habe aber bei meinen Patienten trotzdem eine Wirkung gesehen.\"
3.) Zitat: \"Ihr Apotheker mit eurer Galenik. So lange ich Erfolge bei meinen Patienten sehe, interessiert mich das nicht.\"

Wir können ja mal in diesem Forum schlagkräftige Gegenargumente sammeln.
Erstes Beispiel (Zitat Nr.2): dem Verordner wird erklärt, dass der Wirkstoff in der Rezeptur \"kaputt\" geht und nicht mehr wirken kann. Verordner behauptet dennoch eine Wirkung. Frage an den Verordner:\"Haben Sie schon einmal von der Eigenwirkung des Vehikels gehört?\"
Zweites Beispiel (Zitat Nr.1): Der Verordner will einem damit sagen, dass die schweigende Mehrheit der Apotheken in den letzten 10 Jahren die Alleskönner unter den Apotheken, schlechthin die Super-Apotheken sind. Das Gegenargument könnte so oder ähnlich formuliert werden:\"Wissen Sie, unter ihren Berufskollegen gibt es gut informierte und weniger gut informierte Ärzte. So gibt es eben auch unter den Apotheken gut informierte und weniger gut informierte. Wir zählen uns zu den gut informierten.\"

Närrin

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  • Beiträge: 74
Aw: ignoranz bei Ärzten /Praxen
« Antwort #4 am: 04. November 2012, 11:23:30 »
Mag vielleicht sein...aber mir wurde dann gesagt ...ich könnte ja anrufen. ich bin sehr darauf aus, die rezepturen richtig korrekt herzustellen ...aber die Praxen lassen sich meist nichts sagen. Vielleicht versuche ich es demnächst mal mit einem Fax statt einem Anruf oder ich frag ob nicht mal ein Apotheker anrufen kann. Die Filialleiterin ist jetzt in Urlaub und die andere Apothekerin hält sich in der Rezeptur komplett raus und sagt sie wäre zu lange aus der Chemie raus.

Wolf

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  • Beiträge: 1.953
Aw: ignoranz bei Ärzten /Praxen
« Antwort #5 am: 04. November 2012, 12:45:21 »
Zu der Aussage \"ich halte mich komplett da raus, weil ich schon zu lange aus der Chemie raus bin\" möchte ich nur Folgendes sagen.
Ich als Chef verlange von einem/r approbierten Apotheker/in nicht, dass er/sie alles weiß. Aber ich muss von ihm/ihr erwarten können, dass er/sie weiß, wo was steht. Wenn er/sie selber auf dem Rezepturgebiet bei sich Lücken sieht, dann muss er/sie wissen, mit welcher Literatur er diese Lücken schließen kann. Schließlich trägt er/sie durch die Unterschrift unter die Herstellungsanweisung und das Herstellungsprotokoll die letzte Verantwortung für die jeweilige Rezeptur und deren Qualität.