Ich stimme Ihnen voll und ganz zu, Herr oder Frau Kohlmann. Ich (auch Chef) habe mir immer solche Telefonate vorbehalten und mich darauf auch gut vorbereitet. Ich finde auch, dass es dazu auch eines gewissen psychologischen Geschicks bedarf. Wichtig erscheint mir dabei, den jeweiligen Optimierungsvorschlag einer Rezeptur nur positiv herüber zu bringen und die persönliche Erfahrung in den Vordergrund zu stellen. Besonders sorgfältig sollte man sich auf die möglichen Gegenargumente vorbereiten, welche da sind:
1.) Zitat: \"Ich verstehe überhaupt nicht, warum Sie mich anrufen. Ich verschreibe die Rezeptur seit über 10 Jahren und es hat deswegen noch nie eine Apotheke angerufen. Können Sie das nicht? Dann schicken Sie doch den Patienten in die nächste Apotheke.\"
2.) Zitat: \"Sie mögen vielleicht mit Ihrer Argumentation Recht haben. Ich habe aber bei meinen Patienten trotzdem eine Wirkung gesehen.\"
3.) Zitat: \"Ihr Apotheker mit eurer Galenik. So lange ich Erfolge bei meinen Patienten sehe, interessiert mich das nicht.\"
Wir können ja mal in diesem Forum schlagkräftige Gegenargumente sammeln.
Erstes Beispiel (Zitat Nr.2): dem Verordner wird erklärt, dass der Wirkstoff in der Rezeptur \"kaputt\" geht und nicht mehr wirken kann. Verordner behauptet dennoch eine Wirkung. Frage an den Verordner:\"Haben Sie schon einmal von der Eigenwirkung des Vehikels gehört?\"
Zweites Beispiel (Zitat Nr.1): Der Verordner will einem damit sagen, dass die schweigende Mehrheit der Apotheken in den letzten 10 Jahren die Alleskönner unter den Apotheken, schlechthin die Super-Apotheken sind. Das Gegenargument könnte so oder ähnlich formuliert werden:\"Wissen Sie, unter ihren Berufskollegen gibt es gut informierte und weniger gut informierte Ärzte. So gibt es eben auch unter den Apotheken gut informierte und weniger gut informierte. Wir zählen uns zu den gut informierten.\"