Metronidazol 25% Dentalgel nach NRF 27.6

[Kappler]

Guten Tag,

gibt es zu dieser Rezeptur praktische Erfahrungen? In unserer Apotheke funktionierte die Herstellung nach NRF leider nicht. Der Zahnarzt konnte das Gel nicht mehr aus der Spritze entnehmen trotz Kühlung vorher. Hat das noch jemand so erlebt?
Außerdem benötigen wir nur ab und zu (ca. 1-2 Mal pro Monat) ca. 5 Gel und dafür dann Poloxamer 407 mit einer Menge von 100g und sehr kurzer Haltbarkeit extra zu bestellen lohnt sich leider nicht. Wie machen das die Kollegen und Kolleginnen? Kennt ihr noch eine alternative Rezeptur mit 25% Metronidazol?
Der Zahnarzt will/muss das Gel in einer Spritze applizieren, weshalb z.B. die NRf 40% Haftpaste nicht geht.

Bin dankbar für praktische Erfahrungen.

[Wolf]

Guten Abend Frau oder Herr Kappler,

diese und ähnliche Rezepturen stellen im Grunde Imitationsversuche des Fertigpräparats \"Elyzol Dentalgel\" dar, das nicht mehr im Handel ist.
Elyzol Dentagel enthielt Metronidazolbenzoat, das in einem Oleogel suspendiert war. Der Ester in Kombination mit der Grundlage sollten für einen Depoteffekt in den Zahntaschen sorgen, in denen das Gel mit Hilfe einer Carpulenspritze vom Zahnarzt appliziert wurde.
Die NRF - Rezeptur 27.6. stellt für mich eine schlechte Imitation dar, ist sie doch ein Hydrogel und kein Oleogel. Durch einen physikalischen Reiz wird nach der Applikation ein vermehrter Speichelfluss ausgelöst, der das Hydrogel verdünnt bzw. von der Applikationsstelle mitsamt dem Wirkstoff wegspült.
Ich würde daher im Sinne des Originalpräparats, ein offizinelles Oleogel in Form des monographierten \"Hydrophobes Basisgel DAC\" als Grundlage verwenden und darin mikronisiertes Metronidazol suspendieren. \"Hydrophobes Basisgel DAC\" ist sehr geschmeidig und läßt sich sicher aus einer Spritze entnehmen.

MfG
Gerd Wolf

[Kappler]

Herzlichen Dank für Ihre schnelle Antwort. Wir werden die Rezeptur nun zu Testzwecken mit hydrophobem Basisgel herstellen und untersuchen, ob das für uns und den Zahnarzt besser passt.

Viele Grüße von
Frau Kappler