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Autor Thema: Triamcinolonacetonid und Triclosan in wasserh. Rez  (Gelesen 19464 mal)

Schneider

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Triamcinolonacetonid und Triclosan in wasserh. Rez
« am: 24. Oktober 2012, 09:42:32 »
Vor ca. 2 bis 3 Wochen gab es in der PZ im Bereich der Leserbriefe
eine Inkompatibilitätsbeschreibung von Triclosan mit Triamcinolonacetonid in wasserhaltigen Rezepturen.
Es soll wohl zum schnelleren Abbau des Triams kommen. Hat jemand dieses Problem schon mal gehabt oder
vielleicht sogar Daten über diese Inkompatibilität?

LG

Wolf

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Aw: Triamcinolonacetonid und Triclosan in wasserh. Rez
« Antwort #1 am: 24. Oktober 2012, 10:43:10 »
Triclosan ist als phenolischer Wirkstoff prinzipiell inkompatibel mit PEG-haltigen wasserhaltigen Zubereitungen, also z.B. mit nichtionischen hydrophilen Cremes und auch Basiscreme DAC.
Das Triclosan hat ein Wirkungsoptimum bei pH 5. Hierauf sollte jede wasserhaltige Rezeptur eingestellt werden. Dieses Milieu wird vom Triamcinolonacetonid auch toleriert.
Ich kann mir also in diesem Zusammenhang nicht vorstellen, wodurch die Stabilität von Triamcinolonacetonid gefährdet sein sollte.
Triamcinolonacetonid wäre nur im stark sauren oder im stark basischen Milieu instabil.

Freudenstein

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Aw: Triamcinolonacetonid und Triclosan in wasserh. Rez
« Antwort #2 am: 12. November 2012, 09:17:44 »
Zitat von: \"Wolf\" post=1899
Triclosan ist als phenolischer Wirkstoff prinzipiell inkompatibel mit PEG-haltigen wasserhaltigen Zubereitungen, also z.B. mit nichtionischen hydrophilen Cremes und auch Basiscreme DAC.
Ich habe ebenfallls eine Verordnung von
Triclosan 1%
Triamcinolonac. 0,1%
in Basis DAC ad 100g
Aus oben genannten Gründen habe ich mir überlegt, dass ich dem Arzt vorschlage, analog zu NRF 11.135 die anionische hydrophile Creme (NRF S 27)zu verwenden, habe aber jetzt festgestellt, dass fagron die nicht mehr herstellt.
Gibt es andere Alternativen??

Wolf

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Aw: Triamcinolonacetonid und Triclosan in wasserh. Rez
« Antwort #3 am: 12. November 2012, 09:26:28 »
Dann gibt es nur 2 Möglichkeiten:
1.) Die Grundlage aus den Bestandteilen selber herstellen.
2.) Nehmen Sie doch stattdessen die gleichfalls anionische
    Ungt.emulsific. aquos. DAB.

Klein

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Aw: Triamcinolonacetonid und Triclosan in wasserh. Rez
« Antwort #4 am: 21. November 2012, 19:33:00 »
Hallo Herr Wolf
ich hatte heute die gleiche Rezeptur und hatte vor die Grundlage zu tauschen.
Jedoch leider ohne Erfolg. Machen wie immer... Dann hab ich sie eben schlechten Gewssens so gemacht. :(  Was passiert bei der Inkompatibilität?
Kommt es zu Wirkverlust oder wie bei Ery und Metronidazol sogar zur Bildung schädlicher Substanzen?

Wolf

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Aw: Triamcinolonacetonid und Triclosan in wasserh. Rez
« Antwort #5 am: 22. November 2012, 07:28:26 »
Hallo, Frau Klein,

die phenolische Gruppe des Triclosan reagiert mit der Polyethylenoxid-Kette in dem Macrogol-haltigen Emulgator in der Basiscreme DAC und führt letztendlich zum
Funktionsverlust des Emulgators und zum Wirkungsverlust des Wirkstoffs.
Tückischerweise ist diese Inkompatibilität nicht sofort zu erkennen, sondern erst nach 4 Wochen. Demnach könnte man der Rezeptur eine Haltbarkeit von 4 Wochen
zugestehen.
Ich hätte dabei allerdings \"Bauchschmerzen\".
Um das Wirkoptimum von Triclosan zu gewährleisten, hätten Sie noch einen Phosphat-Citrat-Puffer pH 5  in einer Konzentration von 5 % hinzufügen sollen.

Klein

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Aw: Triamcinolonacetonid und Triclosan in wasserh. Rez
« Antwort #6 am: 22. November 2012, 16:42:57 »
Also wenn ich das richtig verstanden hab bricht die Rezeptur und wirkt auch nicht. Danke für den Tipp mit dem Puffer nachdem ich gesagt bekommen hab nix ändern hab ich mir darüber keine Gedanken mehr gemacht. Diesen hätte ich aber mit ung. emuls. aq. nicht benötigt oder. Naj vielleicht kommt ja der Kunde in ein paar Wochen und beschwert sich über die Rezeptur, dann könnte ich es vielleicht doch noch bei der nächsten Verordnung ändern. Und wenn nicht versuch ichs mit dem Vorschlag des Puffers und der Haltbarkeit. Oh mann ich mag es gar nicht Rezepturen herstellen zu müssen, o ich genau weiß das bringt nix. Wir haben doch eh schon zu wenig Zeit.

Danke nochmal

Wolf

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Aw: Triamcinolonacetonid und Triclosan in wasserh. Rez
« Antwort #7 am: 22. November 2012, 17:16:08 »
Hallo Frau Klein,

mit dem Beschweren der Patienten ist das so eine Sache. Meine Erfahrungen mit Dermatologen besagen Folgendes. Wenn eine Rezeptur dem Patienten verdächtig vorkommt, wie z.B. Brechen einer Emulsion oder Austreten von Flüssigkeit oder eine Verfärbung, dann geht er zuerst zu seinem Arzt und beschwert sich über die mangelhafte Rezeptur. Der Arzt oder Dermatologe wehrt im allgemeinen sofort ab und schiebt die Schuld auf die Apotheke nach dem Motto: die haben nicht richtig gerührt. Der Verordner nimmt die beanstandete Rezeptur entgegen, stellt sie in einen Schrank, archiviert sie sozusagen oder wirft sie gleich in den Abfall. Diese Kritik des Patienten bleibt bei dem Arzt und wird nicht an die herstellende Apotheke weiter gegeben. Man könnte auch sagen: der Arzt sammelt \"schwarze Punkte\" für die Apotheken.
Die Apotheke erfährt also niemals etwas über die beanstandete Rezeptur. Der Arzt ruft auch nicht die Apotheke an, um sich nach der Ursache für die Beanstandung zu erkundigen. Der Patient geht auch nicht anschließend in die Apotheke und beschwert sich dort.
Ingesamt betrachtet eine mißliche Situation!
Man sollte daher m.E. in  der Apotheke nach Fertigstellung einer Rezeptur ein bißchen weiterdenken. Bei der Abgabe einer problematischen Rezeptur könnte man den Patienten bitten, bei irgendwelchen Auffälligkeiten in die Apotheke zurück zu kommen.

Rose164

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Aw: Triamcinolonacetonid und Triclosan in wasserh. Rez
« Antwort #8 am: 06. Mai 2013, 08:27:53 »
Hallo,

kann man als Grundlage nicht auch Ungt. emulsif. aquos. DAB nehmen? Enthält diese nicht Sorbinsäure als Konservierungsstoff und schafft einen pH von 3-4 - läge das nicht noch im Toleranzbereich?

Schneider

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Aw: Triamcinolonacetonid und Triclosan in wasserh. Rez
« Antwort #9 am: 06. Mai 2013, 10:54:56 »
Das wäre dann doch zu sauer. Ich würde mit dem bekannten Citratpuffer, in dem Fall
die Mischung für einen pH von 5 (1,96 g Citronensäure Monohydrat und 7,06 g Natriumcitrat
Dihydrat auf 100 g Wasser) zu 5 % zugeben. Der End pH dürfte dann bei ca. 4,8 landen.
Damit sind alle zufrieden: Sorbinsäure, Triclosan und Tria.