Die Rezeptur ist einfach nicht in sich plausibel, insbesondere von den Vehikel-Systemen her
betrachtet. Die Betadermic-Salbe bedient sich eines Kohlenwasserstoff-Gels und gehört demzufolge
zu den hydrophoben Salben. Sie ist indiziert bei einem chronischen Hautgeschehen und bei Vorliegen
einer trockenen bis sehr trockenen Haut. Die Basiscreme DAC gehört zu den ambiphilen Cremes und damit
im weitesten Sinn zu den hydrophilen Cremes. Sie wird vorzugsweise bei einem akuten bis leicht chronischen
Hautgeschehen und bei einer normalen bis leicht trockenen Haut angewandt. Beide Akuitäten und beide Haut-
beschaffenheitszustände können schlechterdings nicht an ein und derselben Applikationsstelle vorherrschen.
In dem ersten Fall wäre es logisch, die Betadermic-Salbe mit einem Vaseline/Paraffin. liq.-Gemisch zu \"verdünnen\".
Im zweiten Fall würde man die \"Hydrophile Betamethasonvalerat-Creme (NRF 11.37.)\" verordnen, die auf der Basiscreme
aufgebaut ist und statt Salicylsäure Harnstoff hinzusetzen. Die Aufbrauchfrist für beide Lösungsvorschläge beträgt
1 Jahr in der Tube und 6 Monate in einer Spenderdose.
Des Weiteren wäre noch zu ergänzen, dass Basiscreme DAC nicht mehr als 20 % Fette oder Öle aufnehmen kann. Mit dem hier verordneten Vaselin/Paraffin- Gemisch in der Betadermic Salbe wird es zu keiner homogenen Mischung mit der Basiscreme DAC kommen oder anders ausgedrückt: Basiscreme DAC ist mit dieser großen Menge Kohlenwasserstoff-Gel inkompatibel!
