Vielen Dank zunächst dafür, dass Sie schon mal mein Buch konsultiert haben. Sie verdienten dann von mir aus gesehen eher die Bezeichnung \"Rezepturengel\".
Die Dosierung von Salicylsäure erscheint mir in Ihrer Rezeptur fast homöopathisch. Ich kann mir bei dieser niedrigen Dosierung keine richtige Wirkung vorstellen. Ich würde daher dazu raten, es zu eliminieren.
Eutanol oder Octyldodecanol ist chemisch gesehen ein Alkohol, der jedoch fettende Eigenschaften besitzt. Man setzt ihn nur dann alkoholischen Lösungen zu, wenn man der Verordner eine Rückfettung wünscht. Viele Verordner befürchten bei Alkohol-Konzentrationen von 70 % und mehr eine Austrocknung der Haut an der Applikationsstelle. Um der Haut das Fett zurückzugeben, was der Isopropanol ihr entzieht, setzt man häufig pflanzliche Öle wie z.B. Rizinusöl zu. Da die Löslichkeit der Rückfetter im Isopropanol sehr begrenzt ist, sieht man entweder Fettaugen auf der Oberfläche schwimmen oder eine Eintrübung der alkoholischen
Lösung. Wenn Sie sich mit diesem Problem auseinandersetzen möchten, empfehle ich Ihnen die NRF - Vorschrift 11.45.. Dort werden genau die Verhältnisse erklärt, damit es eben nicht zu einer Abscheidung des Octyldodecanol kommt.
Das Thymol besitzt nachgewiesenermaßen antiseptische Wirkungen. Durch den starken Geruch ist jedoch seine Einsatzfähigkeit
recht begrenzt. In dieser niedrigen Dosierung kann es eventuell auch als Konservierungsmittel gedacht sein, was jedoch angesichts des hohen Alkohol-Gehalts unnötig ist.