Kontakt | Impressum | Datenschutzerklärung

Suche


Caelo-News

Navigation

Neueste Beiträge

Autor Thema: Salicylsäure, Celestan V Salbe, Ungt. emulsificans  (Gelesen 5877 mal)

Bibiane

  • Mitglied
  • Beiträge: 3
Salicylsäure, Celestan V Salbe, Ungt. emulsificans
« am: 13. September 2012, 16:28:03 »
Hallo zusammen!

Ich habe folgende Rezeptur vorliegen:

Salicylsäure 0,6
Celestan V Salbe 15,0    (->Betamethasonvalerat in Vaselin und Paraffin)
Ungt. emulsificans 4,4

Weiß jemand ob diese Rezeptur so stabil ist?

Im \"Plausibilitäts-Check Rezeptur\" des Deutschen-Apotheker-Verlages findet sich bei Inkompatibilitäten der Hinweis dass Betamethasonvalerat durch die Salicylsäure inaktiviert wird.
Bei einer Recherche über das NRF jedoch findet sich unter Rezeptuhinweise bzgl. Betamethasonvalerat zur Anwendung auf der Haut unter Punkt 2.3 Stabilität bei Kombination mit Salicylsäure folgender Hinweis:
\"Bei Cremes und Emulsionen mit Betamethasonvalerat in Kombination mit Salicylsäure ist während der üblicherweise begrenzten Anwendungsdauer bei Behandlung mit einem starke wirksamen Glucocortisteroid eine signifikante Zersetzung nicht zu befürchten\".

Nun bin ich ein wenig verunsichert. Worauf soll ich mich denn nun stützen?
Wie bewertet ihr das?

lg

Sonneborn

  • Mitglied
  • Beiträge: 1
Aw: Salicylsäure, Celestan V Salbe, Ungt. emulsificans
« Antwort #1 am: 21. September 2012, 09:06:44 »
Für die Hydrolyse eines Esters wird Wasser benötigt. Dieses ist in der Salbe
nicht vorhanden. Der Kortikoidester ist deshalb stabil und haltbar. Vergleiche
Handelspräparate Diprosalic Salbe bzw. Soderm plus Salbe.In Cremes und Lotionen
ist hingegen Wasser vorhanden und Hydrolyse kann ablaufen. Wie der zitierte
NRF-Hinweis zeigt, wird dies durch begrenzte Haltbarkeit berücksichtigt.  
FG
SoWi

Wolf

  • Mitglied
  • Beiträge: 1.953
Aw: Salicylsäure, Celestan V Salbe, Ungt. emulsificans
« Antwort #2 am: 21. September 2012, 21:32:05 »
Die Hydrolyse stellt bei Betamethason-17-valerat nicht das Hauptproblem dar, sondern im Vordergrund steht einzig und allein die Isomerisierung bei stark sauren, neutralen und alkalischen pH - Werten, die zu einem Wirkungsverlust von 85 % (!) führt. Dies ist hier jedoch nicht relevant - wie schon richtig bemerkt wurde - da die Zubereitung wasserfrei ist.
Bezüglich der Kombination mit Salicylsäure wohlgemerkt in wasserhaltigen Zubereitungen vertrete ich einen anderen Standpunkt als das NRF. Ich plädiere
grundsätzlich für den Austausch gegen Harnstoff und den Zusatz eines einzigen
Puffers, nämlich des Citrat-Puffers, um Betamethason-17-valerat und Harnstoff gleichzeitig zu stabilisieren.