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Autor Thema: Ery/Triam/ ung emul aquos Verbesserungsvorschläge  (Gelesen 8082 mal)

Marke

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Ery/Triam/ ung emul aquos Verbesserungsvorschläge
« am: 25. September 2012, 14:30:27 »
zu folgendem Rp. hätt ich gern die Erfahrungen u Ansichten d Forums:

Erythromycin 4,0
Triamcinolonacetonid 0,2
Ungt. emuls. aquos. ad 200,0

hierzu meine Fragen:
Erythromycin als rel. gr. Makrolid-Molekül wird  zur besseren Dispergierung i.d.R. m. Polidocanol o.ä. angerieben, sonst entsteht i.d.R. kein homogenes Produkt.
Das Erythromycin inaktiviert allerdings durch seine basischen Eigenschaften eine i d Emulsificans vorhandene  Sorbinsre/K-Sorbat-Konservierung durch pH-Verschiebung.
Bzw. ist in diesem Mileu selbst nicht stabil.Wäre ggf. eine Grundlage mit anderer Konservierung denkbar.z.B. Propyolenglykol?
Das Thesit weiterhin,falls eingesetzt, würde auf die Emulsion störend wirken.
Kann bei Unguator-Anfertigung (hohe Scher bzw. Dispersionskräfte) ggf. auf Thesit verzichtet werden? Gibt es bessere Vorgehensweisen?
Sollte doch eher die Grundlage ggf. ersetzt werden durch DAC Basis Creme o.ä..
Bzgl. des Triamacet. hab ich keine Bedenken, da das ph-Optimum bei  4-7 u. der rezeptierbare Bereich lt. Liste bei  2-9 liegt. Dieses  wäre also unter diesen Bedingungen vermutlich mit Ery komp. ,welches v. rezeptierbaren Bereich eher in Richtung v. 7-10 pH geht.Oder gibt es hier Wechselwirkungen zu befürchten?

Danke für Antworten u. evtl. Verbesserungsvorschläge

Wolf

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Aw: Ery/Triam/ ung emul aquos Verbesserungsvorschläge
« Antwort #1 am: 26. September 2012, 08:06:07 »
Hier muss wohl ein Mißverständis vorliegen. Es wurde noch nirgendwo empfohlen, Erythromycin mit Polidocanol (Thesit) anzureiben. Vielleicht liegt hier eine Verwechslung mit Propylenglycol vor. Aber auch das wäre schlecht, weil sich Erythromycin teils in Propylenglycol löst. Gemäß NRF - Vorschrift 11.77.. wird
Erythromycin mit Mittelkettigen Triglyceriden (Miglyol 812) angerieben. Firmeneigene Empfehlungen der Fa. Dr.A.Wolff, Bielefeld, geben eine Suspendierung in einer 10%igen wässrigen Tween 20 - Lösung an.
Die Fa. Caelo bietet neuerdings eine mit Propylenglycol konservierte, daher neutral reagierende Ungt. emulsific. aquos. an. Auch hier müßte nach Einarbeitung von Erythromycin der aktuelle pH ermittelt werden. Da
Erythromycin chemisch betrachtet eine Base ist, kann es selber auch alkalische pH - Werte erzeugen. Liegt er unter pH 8, muß mit Trometamol in o,1 g - Schritten nachgebessert werden. Liegt der pH oberhalb von 8,5, dann muß man
sich mit o,5 %iger Citronensäure-Lösung an pH 8 \"heranpirschen\".
Oberhalb von pH 8 würde auch das Triamcinoloacetonid in Mitleidenschfat
gezogen.

Marke

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  • Beiträge: 34
Aw: Ery/Triam/ ung emul aquos Verbesserungsvorschläge
« Antwort #2 am: 26. September 2012, 11:30:26 »
meinerseits erinnerte ich mich an das Anreiben mit der Tween-Lösung.
Muss wohl der Stress gewesen sein, der mich erinnerungsmässig Tween u. Polidocanol zu einem hat werden lassen.
Da hab ich aus der Erinnerung in der Eile die Fragestellungen aus zwei älteren Rezepturen durcheinander geworfen. Muss ich mich entschuldigen.
Herzlichen Dank für die Korrektur.
Jetzt wo ich wo ich es hier mit Tween und Mygliol lese ist alles wieder klar.

Meine Frage wäre noch ob dieses Anreiben bei Unguator-Anfertigung entfallen kann?
Meine andere Frage bzgl. des Propylenglycols: die teilweise Lösung des Erythromycins in Propylenglycol wäre bei Verwendung einer Grundlage, die 20% Propylenglykol ( in emulsif.aq.) enthält nicht störend?

Nachdem ich noch einmal die Rezepturempfehlungen zu Erythromycin aus Ihrem Buch gelesen habe , haben wir die Rezeptur mit Ung.emuls.aq. (mit Propylenglykol kons.) angefertigt.

Bei uns hat sich in der selbstangefertigten emuls.aq. mit 20% Propylenglykols (in der Wasserphase) nach Hinzugeben des Erythromycins,Triamcinolons u. Durchmengen im Unguator ein gemesener pH v. ca. 8 ergeben.
Somit haben wir dann hier sowohl auf Trometamol als auch auf Citronensäure verzichtet.
Haltbarkeit haben wir mit 12 Wo. in Drehdosierkruke angegeben.

Vielen Dank nochmal für die Berichtigung

Wolf

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Aw: Ery/Triam/ ung emul aquos Verbesserungsvorschläge
« Antwort #3 am: 26. September 2012, 13:14:30 »
Ich würde das Anreiben des Erythromycin mit Miglyol 812 außerhalb des Unguators machen, und zwar aus
folgendem Grund. In der Vergangenheit hat sich in der Praxis gezeigt, dass beim ersten Kontakt von
Erythromycin-Substanz mit einer O/W-Creme an der Kontaktstelle eine Inhomogenität entsteht. Nach Zugabe
weiterer Mengen Grundlage verschwindet diese Inhomogenität wieder, aber leider nicht immer, wie mir Kollegen
immer wieder berichtet haben.
Erythromycin ist nur in reinem Propylenglycol löslich, vollständig oft nur nach Erwärmen. In der mit Propylenglycol
konservierten Ungt. emulsific. aquos. ist das Wasser im Überschuß. Hierdurch wird die Löslichkeit für Erythromycin
erheblich verschlechtert. Von daher kann ich Ihre Bedenken zerstreuen.
In der neuesten Ausgabe des NRF wurde m.W. die Aufbrauchfrist für die \"Hydrophile Erythromycin-Creme (NRF 11.77.)\"
verkürzt. Schauen Sie dort noch einmal bitte nach!